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Das Projekt "Lifetime" der Erste Bank stellt den Mitarbeiter in seiner Gesamtheit in den Mittelpunkt.

Foto: Foto: EPA, Imelda Medina
Über Maßnahmen für die bestmögliche Zusammenarbeit aller Generationen im Haus berichtete Projektleiterin Helene Pumm.

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"Lifetime", sagt Helene Pumm, "ist ein Projekt, das alle Altersgruppen in der Erste Bank betrifft, nicht nur die ältere Generation". Denn sowohl demografische Veränderungen als auch die Pensionsreform hätten, so Pumm, "herausfordernde Auswirkungen" auf das Unternehmen. Das freilich nicht nur, weil eine älter werdende Gesellschaft Einfluss auf den Markt habe, zusätzlich werfe sich die Frage auf, ob Unternehmen grundsätzlich für diese Herausforderung überhaupt genug vorbereitet seien.

In rund zehn Jahren werden 75 Prozent der Erste-Bank-Mitarbeiter über 40 Jahre alt sein. Mit dem Projekt "Lifetime" werde dementsprechend die bestmögliche Zusammenarbeit aller Generationen des Hauses - mit Fokus auf die jeweiligen, auch altersbedingten Stärken und Bedürfnisse - ins Zentrum der Anstrengungen gesetzt, so Pumm. Die Ressourcen nämlich würden knapper.

Ressourcen nutzen

Fünf Arbeitsgruppen wurden unter Einbeziehung des Betriebsrates und der inländischen Töchter zur Erarbeitung von Maßnahmen - abgesegnet vom Gesamtvorstand - gebildet. Die Umsetzungsphase folgender Bereiche beginne mit 11. November 2005:

Gesundheit:
Das Gesundheitsmanagement wurde, den WHO-Kriterien Körper, Geist, Seele entsprechend, neu organisiert. So werden im "Work Health Center" u. a. Vorsorgeuntersuchungen, Physiotherapie oder Unterstützung bei psychischen Belastungen angeboten. Im "Work Life Center" werde der soziale Bereich abgedeckt - eine Kriseninterventions-Station, die einen Bogen von Beratung in schwierigen Lebenslagen, auch Psychotherapie, Vereinbarkeit von Beruf und Familie bis hin zu Schnupperkursen für Tai-Chi und Yoga spanne.

Unternehmens- und Führungskultur:
Alle Führungskräfte werden geschult, Stärken und Schwächen unterschiedlicher Altersgruppen zu nutzen, Aufgaben und Verantwortungsbereiche Lebensphasen-gerecht zu verteilen. So etwa könne die Produktivität älterer Mitarbeiter durch die Reduktion von Schwere - wie hohe körperliche Anforderungen oder Stress - bei Erhöhung von Schwierigkeit - wie komplexe Aufgaben oder mehr soziale Verantwortung - erheblich gesteigert werden.

Ausbildung:
Die Notwendigkeit von lebensbegleitendem Lernen stehe im Mittelpunkt, dabei werde auf unterschiedliche Lernbedürfnisse Rücksicht genommen. Eine Möglichkeit, so Pumm, die allen Generationen Platz zur Weiterentwicklung bieten soll. Das Ausbildungsbudget wurde aufgestockt.

Junge Mitarbeiter:
"Lifetime" als Generationen-Programm stehe für nachhaltiges Wachstum, durch den Perspektivenreichtum - Weiterbildungsmöglichkeiten oder Mentoren-Programme - bleibe man als Arbeitgeber für junge Mitarbeiter attraktiv.

Auswirkungen auf den Markt: Vertrieb und auch optimale Nutzung des Mitarbeiterpotenzials orientieren sich an Bedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft. "Lifetime" trage bei, eine entsprechende Unternehmenskultur wachsen zu lassen. (Der Standard, Printausgabe 29./30.10.2005)