Frankfurt/Main - Einen umfassenden Überblick über die psychedelische Kunst der 60er Jahre gibt die Frankfurter Schirn. "Summer of Love" heißt die Ausstellung, die bis zum 12. Februar in der Kunsthalle zu sehen ist und bislang nur in der Tate Liverpool zu sehen war. Gezeigt werden mehr als 350 Exponate aus Europa, den USA, Südamerika und Japan.

Nach Angaben der Schirn wird damit erstmals der Versuch unternommen, eine Verbindung zwischen der Kunst der 60er Jahre, der populären Kultur und den politischen Protesten von damals zu schaffen. Direktor Max Hollein sagte, man dürfe die psychedelische Kunst nicht nur auf eine Kunst des schlechten Geschmacks und der Drogenkultur reduzieren, nur weil sie im Schatten der Minimal Art und der Pop Art stand.

Umwälzungen einer Epoche

"Wir betreten mit dieser Ausstellung unbekanntes Territorium in der Kunstgeschichte", sagte Kurator Christoph Grunenberg vor der Eröffnung am Dienstag. Die Ausstellung wolle zeigen, dass die psychedelische Kunst der Ausgangspunkt der Pop- und Subkultur der 70er Jahre gewesen sei. Sie versuche, die Vorstellungen von den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Epoche zu vermitteln. Zu sehen sind Gemälde, Fotografien, Filme, Lichtshows und Installationen, darunter Werke von Richard Hamilton, Lynda Benglis, Bernard Cohen oder Isaac Abrams.

Der Begriff psychedelische Kunst wurde nach Angaben von Grunenberg 1966 erstmals verwendet und beschreibt eine Kunstrichtung, die um 1969 bereits wieder zu Ende ging. Sie versucht unter anderem, Erfahrungen und erweiterte Bewusstseinszustände zu verarbeiten, wie sie unter dem Einfluss von LSD und anderen Drogen entstehen können. Frankfurt gilt als die Hochburg der psychedelischen Kunst in Deutschland. (APA/dpa)