"Kunst ist kein Geschenk der Regierenden, sondern Recht des Volkes"
Deutliche Worte von Armin Muelle-Stahl bei nordischen Filmtagen in Lübeck - Preis für "Der Totschlag" des Dänen Per Fly
Redaktion
,
Lübeck - Eine eher düstere Reihe skandinavischer Filme
stand im Mittelpunkt der 47. Nordischen Filmtage Lübeck, die am
Sonntag zu Ende gingen. Die Streifen setzten sich mit Themen wie
Drogen, Generationenkonflikten, Asylanten und Arbeitslosigkeit
auseinander. Fast 20.000 Besucher standen in vier Tagen nach
Kinokarten an. Zum Abschluss war der dänische Spielfilm "Der
Totschlag" von Regisseur Per Fly mit dem mit 12.500 Euro dotierten
NDR Filmpreis ausgezeichnet worden. Der Film ist der letzte Teil
einer Trilogie über die dänische Gesellschaft. Auch die ersten beiden
Teile, "Die Bank" (2000) und "Das Erbe" (2003), hatten in Lübeck den
Preis erhalten.
"Kunst ist kein Geschenk der Regierenden"
Beim Festival waren 130 Produktionen gezeigt worden. Nicht alles
war neu. Zwei Reihen lebten von der Vergangenheit. Dazu gehörte die
Hommage an Armin Mueller-Stahl aus Anlass seines bevorstehenden 75.
Geburtstages. Der Hollywoodstar war Ehrengast der Filmtage und auch
mit einem Zyklus von 21 Lithographien vertreten. Mit Blick auf
schrumpfende Kulturetats hatte er betont: "Kunst ist kein Geschenk
der Regierenden, sondern ein Recht des Volkes."
Am Sonntag wurden außerdem zahlreiche weitere Filmpreise
verliehen: Der finnischen Beitrag "Beste Mutter" von Klaus Härö wurde
vom Publikum und der Jury des Baltischen Filmpreises ausgezeichnet.
Lübecks Gewerkschaften stifteten einen Preis für einen besonderen
Dokumentarfilm und entschieden sich für "Wenn lang die Bilder schon
verblassen", den Thilo Pohle mit Schülern über das KZ Theresienstadt
realisierte. Außerdem erhielt "Homesick" des Finnen Petri Kotwica
einen Kirchlichen Preis. Der Streifen aus dem Jugendmilieu wecke
Hoffnung, urteilte die Jury. Die Nordischen Filminstitute vergaben
ihren Kinder- und Jugendfilmpreis nach Estland. "Der magische Kater"
von Rene Vilbre erzähle die Geschichte eines Außenseiters originell
und vielschichtig, hieß es in der Begründung. (APA/dpa)
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