Wien - "Wir verkaufen ja nicht unseren Körper, denn den haben wir ja nachher immer noch. Wir verkaufen im Endeffekt unsere Zeit - eine Dienstleistung", erklärt Jasmin, ehemalige Sexarbeiterin. Die Vorurteile gegen Prostituierte sind nach wie vor groß und zwingen SexarbeiterInnen in ein Doppelleben beziehungsweise in prekäre Lebenslagen.

"'Sophie, BildungsRaum für Prostituierte' hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiterinnen zu verbessern" erläutert die Projektleiterin Mag.a Eva van Rahden. Finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) wird Frauen in der Sexarbeit in den nächsten beiden Jahren Sozialberatung, Berufsorientierung, Weiterbildung und Begleitung beim Eintritt in andere Branchen geboten.

Zu einer der ersten Aktivitäten von SOPHIE gehörte die Teilnahme an der Europäischen SexarbeiterInnen Konferenz in Brüssel. "Gerade diese Konferenz hat uns wieder gezeigt, wie wichtig ein Engagement in dieser Richtung ist" führt van Rahden weiter aus. Immerhin haben bereits sechs europäische Länder SexarbeiterInnen in ihre Gewerkschaften aufgenommen. Angie, eine aktive Sexarbeiterin, hat den Eindruck, daß ihre KollegInnen in anderen Ländern "sehr organisiert sind im Gegensatz zu Österreich".

Kontakt

SOPHIE ist mit seinem interdisziplinären, mehrsprachigen Team eine zentrale Anlaufstelle (geöffnet Montag bis Freitag von 14.00-17.00, Tel. 01/897 55 36- 10, Email) und stärkt auch in der Öffentlichkeit die Rechte der SexarbeiterInnen. (red)