Jörg Haider lebt gern auf großem Fuß.

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Wien - Justizministerin Karin Gastinger traut sich die Übernahme der BZÖ-Spitze offenbar nicht zu: Die Schuhe seien ihr derzeit noch zu groß, sagte sie in der Tageszeitung "Kurier". Sie spricht sich - wie zuvor schon Klubobmann Herbert Scheibner - für Vizekanzler Hubert Gorbach aus und hält nichts von einem Austausch des Regierungsteams zu Gunsten des früheren FP-Klubobmanns Peter Westenthaler.

Ihr Manko sei "unpolitisch" zu sein

Gastinger, die immer wieder als mögliche Spitzenkandidatin und Bündnis-Chefin genannt wurde: "Ich bin eine Sachpolitikerin. Man sagt, mein Manko sei, unpolitisch zu sein. Das sehe ich auch so." Für die Kärntnerin bedeutet das: "Nicht in Ideologien verhaftet." Sie will weder rechtskonservative noch linke Politik machen: "Man kann in Sachfragen einmal da und einmal dort stehen." Mit dieser Einstellung sei es "doppelt schwierig, ein parteipolitisches Amt zu übernehmen".

Westenthaler als Vizekanzler nicht notwendig

Umso besser passe es dafür bei Gorbach, glaubt die Ministerin. Dass dieser bereits beim Touristik-Unternehmen Silvretta-Nova angeheuert hat, wie dessen Chef Walter Klaus erneut bestätigt hat, nimmt sie nicht ernst. "Da er sich als Parteichef und Spitzenkandidat zur Verfügung stellen will, nehme ich an, er will mit voller Kraft fürs BZÖ arbeiten."

Was hält Gastinger vom früheren freiheitlichen Klubchef Peter Westenthaler als Vizekanzler? "Ich freue mich, dass er das BZÖ unterstützt. Aber ich sehe momentan keine Notwendigkeit, das Team auszutauschen." (APA)