Eine Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung Anfang April in Berlin hatte für zwei Iranerinnen Spätfolgen. Aufgrund der Teilnahme an der Tagung unter dem Titel "Der Iran nach den Parlamentswahlen" sind nun im Iran zwei Teilnehmerinnen inhaftiert worden. Gegen alle 17 IranerInnen, die an der Konferenz teilgenommen hatten, war ein Haftbefehl in ihrer Heimat erlassen worden. Daraufhin war bereits Akbar Ganji, Redakteur der Zeitung "Fath" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. In radikalen iranischen Zeitungen werden unterdessen die OrganisatorInnenen und ModeratorInnen der Konferenz der anti-islamischen Propaganda bezichtigt. In einem Brief an die iranischen Justizbehörden fordert die Heinrich-Böll-Stiftung die Freilassung der Inhaftierten und warnte davor, den Machtkampf im Iran auf dem Rücken der KonferenzteilnehmerInnen auszutragen. Ziel der Tagung sei die Intensivierung des deutsch-iranischen Dialoges gewesen. Die Festnahmen sind Teil der Maßnahmen, mit denen die konservative iranische Justiz weiter gegen die Reformkräfte im Lande vorgeht. In der vergangenen Woche hatte die iranische Justiz zudem 16 reformorientierte Zeitungen und Magazine verboten. (red)