WTO-Chef Lamy: Langfristig Einigung bei WTO-Verhandlungen möglich
In Ministerkonferenz im Dezember "einen Schritt vorwärts" sehen
Redaktion
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London - Bei den Verhandlungen der
Welthandelsorganisation (WTO) ist nach Einschätzung von WTO-Chef
Pascal Lamy langfristig eine Einigung möglich. Dies sei keine
"Mission impossible", sagte Lamy der britischen Tageszeitung "The
Independent" vom Montag. Jeder der Beteiligten werde sich bewegen
müssen. Zugleich räumte der Franzose ein, dass die gegenwärtigen
Positionen "zu verschieden" seien, um eine sofortige Einigung zu
finden. Es sei daher besser, in der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong
in rund einem Monat einen "Schritt vorwärts" zu sehen und nicht eine
Gelegenheit, bei der um jeden Preis ein Abkommen gefunden werden
müssen.
Für die WTO-Ministerkonferenz in Hongkong rechnet kaum noch einer
der Verhandlungspartner mit einem Erfolg. Nach EU-Handelskommissar
Peter Mandelson geht inzwischen auch EU-Agrarkommissarin Mariann
Fischer Boel von einem Scheitern aus. Das Asien-Pazifik-Forum (APEC)
warnte am Wochenende vor einem Misserfolg. Vergangene Woche hatten
sich bereits die USA skeptisch gezeigt. Deutsche Wirtschaftsverbände
riefen die Beteiligten dagegen zu Kompromissen auf.
Bei der so genannten Doha-Runde, die 2001 im Wüstenstaat Katar
begann, ringen die Entwicklungsländer mit der EU und den USA um einen
gleichberechtigten Zugang ihrer Agrarprodukte zum Weltmarkt. Die EU
hatte zuletzt eine Senkung der EU-Agrarsubventionen um 70 Prozent und
einen Abbau der Importzölle für landwirtschaftliche Produkte um
durchschnittlich 46 Prozent vorgeschlagen. Den Verhandlungspartnern
geht dies nicht weit genug. Wie die EU fürchten auch Japan, Norwegen
und die Schweiz die Folgen einer Zollsenkung für ihren
Landwirtschaftssektor. (APA)
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