Bei Hunderten weiteren Großprojekten seien die Planungen schon fortgeschritten. "Wir leben nicht mehr in den fünfziger Jahren, in denen Dämme als Inbegriff des Fortschritts galten. Heute wissen wir, dass sie schwere Schäden hervorrufen können. Aber wir müssen dieses Wissen auch umsetzen", mahnte der Chef der britischen WWF-Sektion, Robert Napier.
Natur
Staudämme können ökologischen Schaden anrichten
WWF listet zweifelhafte Projekte auf und fordert Umsetzung von Umweltkriterien
London - Ungeachtet internationaler Umweltkriterien
bauen Regierungen in aller Welt nach Ansicht der
Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) immer noch
an Staudämmen, die für Umwelt und Menschen schädlich sind. Nach einem
vom WWF am Montag in London veröffentlichten Bericht entstehen
zurzeit weltweit 400 größere Staudämme, deren Nutzen zumindest in
einigen Fällen fraglich sei.
In dem Bericht ruft der WWF dazu auf, vor dem Bau von Staudämmen
alle Alternativen zu untersuchen. Ziel müsse es sein, sich für die
umweltschonendsten Lösungen im Kampf gegen Wasser- und Stromknappheit
zu entscheiden, von denen auch die Bevölkerung profitiere. Als
"schlechte" Beispiele führte der Bericht sechs Projekte in Belize,
Island, Laos, Spanien, Australien und in der Türkei an.(APA)