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Sprengstoffexperten durchsuchen Mülltonnen nach Spuren

Foto: AP/ LILLI STRAUSS
Die Wiener Polizei hat nach der Bombenexplosion in Wien-Hernals in der Nacht auf Mittwoch den Schutz für die rund 60 Moscheen der Bundeshauptstadt verstärkt. In dem Haus in der Mariengasse 8, vor dessen Eingang sich die Explosion ereignet hatte, ist auch ein Gebetshaus der Union islamischer Kulturzentren untergebracht.

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Wien – "Hätten der oder die Täter das Gebetshaus angreifen wollen, hätten sie den Explosivkörper direkt vor dessen Tür legen können – und nicht vor den Eingang des Hauses, in dem sich das Gebetshaus befindet": Am Tag nach der Detonation in der Mariengasse in Wien tappen die Behörden, was die Verursacher angeht, weiter im Dunkeln.

Polizeisprecher Walter Hladik weist auf die Auswertung der sichergestellten Spuren hin. Diese werde in zwei bis drei Wochen vorliegen. Bis dorthin werde das Gebetshaus – und das Grätzel als Ganzes – unter mehr Polizeiüberwachung stehen, besonders während des Freitagsgebets.

Im betroffenen Grätzel mit etlichen Häusern, die vorwiegend Einwanderern bewohnt werden, sei es bisher nicht zu auffallender Ausländerfeindlichkeit gekommen, erläutert Hladik. Bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft wird diese Einschätzung ebenso bestätigt wie bei der Antirassismusorganisation Zara.

Insgesamt jedoch nehme die Zahl rassistischer und antimuslimischer Schmierereien in Wien "seit vier bis fünf Wochen zu", sagt Hikmer Kayahan, Leiter der Zara-Beratungsstelle. Also etwa seit der Wien-Wahl. (bri, DER STANDARD – Printausgabe, 18. November 2005)