Der Damenbobsport ist jung und auch wieder alt. So sind, als gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf Straßen erstmals dahin geschlittert wurde, oft sogar fünf Frauen auf einem Bob unterwegs gewesen, wie dem St. Moritzer Sportarchiv zu entnehmen ist. Ein Foto von 1920 zeigt im Bob "Haidenschaft" eine reine Frauenmannschaft, angeführt von der Lenkerin, Frau Kelderer. Doch beim Gründungskongress des internationalen Verbands (FIBT) 1923 in Paris wurden Frauen von Wettbewerben ausgeschlossen.
Tschechoslowakei (1955) und Frankreich (1975) bekamen mit Initiativen die kalte Schulter gezeigt. Erst 1995 sanktionierte die FIBT Rennen für Frauen, im Februar 2000 fand die erste WM statt. Selbst der skeptische Weltverband legt sich ins Zeug, weil das IOC nur noch Sportarten forciert, die von Männern und Frauen betrieben werden. Kürzlich nahmen am Weltcup-Auftakt in Calgary immerhin 25 Teams aus 13 Nationen teil, führend sind Deutschland, die USA, Kanada und Italien. Etliche Ex-Rodlerinnen sitzen am Steuer, während viele Leichtathletinnen oder Kraftsportlerinnen am Start für Schub und Speed sorgen und im Ziel bremsen.