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Foto: Archiv
Seitdem vor wenigen Tagen bekannt wurde , dass der von Sony eingesetzte umstrittene Audio-CD-"Kopierschutz" XCP offenbar auch geklauten Code aus dem Open Source-Projekt LAME verwendet, haben sich findige Hacker weiter auf die Suche nach ähnlichen Code-Resten gemacht. Dabei scheint sich nicht nur der bisherige Verdacht zu bestätigen - Hersteller First4Internet dürfte sich noch bei einer Reihe anderer Open Source-Programme bedient haben.

Nachweise

So lassen sich eindeutige Reste aus mpg123, FAAC und videoLAN nachweisen - alle in Verletzung der Lizenzbedingungen der jeweiligen Software, da weder ein Hinweis auf die Lizenz selbst noch auf die Verfügbarkeit des Source Codes gegeben wird. Manche dieser Klauaktionen entbehren dabei nicht einer gewissen tiefgründigen Ironie: So lassen sich in XCP auch Spuren der Datei drms.c aus dem VideoLan-Projekt nachweisen - diese wurde allerdings ausgerechnet von Jon Lech Johansen geschrieben.

Background

Johansen ist als "DVD Jon" in die Geschichte des Internets eingegangen, da er der Entwickler des DeCSS-Codes ist, der die Verschlüsselung von DVDs geknackt hat. Dass sich die Unterhaltungsindustrie nun ausgerechnet bei einem ihrer über Jahre heftig bekämpften Gegner bedient, wird wohl nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der diversen Anti-Piraterie-Maßnahmen beitragen. (red)