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Barbara Prammer
Foto: APA/Roland Schlager
Wien - Angesichts der Erkenntnis der UNO, dass jährlich zwei bis drei Millionen Frauen wegen ihres Geschlechtes getötet werden, forderte Barbara Prammer, Vorsitzende der SPÖ-Frauen, mehr Geld für Gewaltschutzeinrichtungen. Ziel sollte sein, dass es in jeder Bezirkshauptstadt eine Interventionsstelle gibt. Außerdem seien der Zugang zu Bildung und ein gerechtes Einkommen Voraussetzungen für ein eigenständiges und unabhängiges Leben. Denn: "Abhängigkeit mündet all zu oft in einer Gewaltspirale", meinte Prammer am Montag gegenüber der APA.

Laut der neuen Studie der UNO (DCAF-Bericht "Frauen in einer unsicheren Welt") sei die Zahl der Frauen, die an den Folgen von Gewalt und Entbehrung sterben, größer als die Zahl der Todesopfer aller Kriege im 20. Jahrhundert zusammen. Nach Schätzungen würden derzeit 200 Millionen Frauen weniger auf der Welt leben als demographisch zu erwarten wäre.

"Wegweisungen" gestiegen

In Österreich sei die Zahl der Wegweisungen auf Grund häuslicher Gewalt gegenüber Frauen und Kindern seit 1997 von 1.449 auf 4.764 im Vorjahr angestiegen, das Budget der Gewaltschutzeinrichtungen bleibe aber gleich, kritisierte Prammer. Gegen Gewalt an Frauen seien auch EU-Richtlinien notwendig. So müsse es beispielsweise in jedem EU Staat Frauenhäuser geben. Nationale Regelungen seien oft zu wenig, um wirkungsvolle Maßnahmen gegen Gewalt setzen zu können, befand die Zweite Nationalratspräsidentin.

Auf die zunehmende Gewaltbereitschaft wollen die SPÖ-Frauen auch im Rahmen der Anti-Gewalt-Kampagne "16 Tage gegen Gewalt" vom 25. November bis 10. Dezember aufmerksam machen. (APA)