Lach- und Sachgeschichten aus der Küche: Fuchs und Harrer (hinten) lesen übers Essen.

Foto: Standard/Cremer
Leider sind Kochbücher selten Lesebücher. Zum Glück aber gibt es Christa Fuchs und Gudrun Harrer, die bei der Buchwoche im Wiener Rathaus Amuse-Gueules aus ihrem neuen Koch-Oeuvre "Besoffene Kapuziner" (Mandelbaum) servierten: Speise-Schreibe, zeigen die STANDARD-Damen, kann großartig sein. Denn Sätze wie "Hoden sind ein weißer Fleck in der Kochbuchlandschaft (bitte bildlich vorstellen)" oder "küchenpsychologisch betrachtet ist der Knödel des Österreichers Selbstbild" gehören formuliert, vorgetragen und mit Rezepten garniert - schließlich sind Gaudium und Gaumen Geschwister. Nachprüfbar ist das bei der offiziellen Präsentation des Schmöker-&-Schlemm-Folianten, am 1.12. in der Kunsthalle.
Architekturbilder ganz ohne Plan
Architektur, meint Julia Müller-Maenher, ist mehr als geplante Wohn- und Arbeitsumfelder. Darum dokumentiert die Fotografin (www.muellermaneher.com) "Architetur, die entsteht" - etwa wenn sich Container oder Reliquien stapeln. Zum Wochenende zeigte Müller in Rudolfsheim-Fünfhaus Bilder. Ohne Titel: "Mir ist nichts eingefallen - und nichts ist immer noch besser als etwas Blödes." (DER STANDARD - Printausgabe, 22. November 2005)