Geschlechterpolitik
Aktion "HEISSE LUFT"
Luftballons als Zeichen des Protest der kosmos frauen gegen die Regierung
Wien - In Finanznöten befinden sich die kosmos frauen. Am Montag (15. Mai) wird im ehemaligen Kosmos-Kino in Wien-Neubau
ihr "kosmos frauen.raum" eröffnet, ein Zentrum für Kunst und Politik. Nun können sie die Bauarbeiter allerdings nicht bezahlen, denn die neue
Regierung überweise die bereits von Ex-Kanzler Viktor Klima (S) und Ex-Kunststaatssekretär Franz Wittmann (S) zugesagten 1,25
Millionen Schilling nicht. Vor den Büroräumen des neuen Kunststaatssekretärs Franz Morak (V) in der Schauflergasse ließen eine Hand voll
kosmos frauen am Dienstag daher Luftballons steigen: Auf ihnen war der Spruch "kosmos frauen im Aufwind" zu lesen.
"Aktion heiße Luft" betitelte die Frauengruppe ihre Protestaktion, die zeitgleich mit dem Ministerrat abgehalten wurde. "Aufgeblasen und
abgehoben ist diese Regierung", war auf einem Flugblatt zu lesen und: "Ausgelassen und im Aufwind sind wir".
Die Fraueninitiative stösst sich nicht nur an der Nichtauszahlung bereits zugesagter Gelder für den Umbau. Auch die jährliche Subvention des
Bundes sei von einer Million auf 700.000 Schilling gekürzt worden, und das ohne vorangegangenes Gespräch. Insgesamt lasse Morak keine
Gesprächsbereitschaft erkennen. So gebe es, was jene 1,8 Millionen Schilling betreffe, für die für das laufende Jahr für die zweite Phase des
Umbaus angesucht worden sei, noch überhaupt kein Feedback. Diese Mittel seien aber nötig, um das Kulturzentrum fertig zu stellen.
Kunststaatssekretariat gibt Antwort
Zu den Vorwürfen der Gruppe kosmos.frauenraum, es habe noch überhaupt kein Feedback auf deren Ansuchen um Subventionen für die
zweite Phase des Umbaus gegeben, stellte die Pressesprecherin von Kultursstaatssekretär Franz Morak, Katharina Stourzh, fest, dass es sehr
wohl ein diesbezügliches Schreiben des Kunstsektionschefs vom 28. April gebe.
In diesem Schreiben sei Obfrau Barbara Klein noch einmal an den von ihr im Dezember 1999 unterzeichneten Fördervertrag erinnert worden,
"in dem die Voraussetzungen genau festgehalten wurden, unter denen die in Aussicht gestellte zweite Rate zur Auszahlung kommen soll",
erklärte Stourzh. Die dort genannten Bedingungen seien bisher nicht erfüllt worden.
Zum Nachlesen:
Offener Brief an Staatssekretär Morak
dieStandard.at
stellte kosmos bereits im Rahmen der Serie „Frauenprojekte in Österreich“ vor:
kosmos frauen.raum
. (APA/pd)