Wien - Einen Dialog konzeptueller Foto- und Filmarbeiten präsentiert die Scession mit einer Ausstellung des Amerikaners Christopher Williams und des niederländischen Künstlerduos Jeroen de Rijke & Willem de Rooij, die bis 15. Jänner gemeinsam alle Räume des Hauses bespielen. Thematisiert werden Konventionen der Wahrnehmung und Inszenierung ebenso wie das Medium selbst.
Williams, 1956 in Los Angeles geboren, ist unter anderem mit Arbeiten vertreten, die auf den ersten Blick wie Werbe- und Modefotografien wirken. Allerdings bevor im Photoshop die vermeintlichen Unperfektionen eliminiert wurden, etwa die Adern unter der Haut und die Shampoo-Spuren auf dem Hals des Modells in der Dusche. "Das ist der Moment, wo es Anthropologie und Kunst wird", erläuterte er. Fotografische Farbkarten oder das Kodak-Gelb etwa der Dusch-Haube stellen zusätzlich selbstreferenzielle Bezüge her.
Eingeschriebene Geschichte
Wichtig sind Williams auch die Bezüge der Arbeiten untereinander und zur Außenwelt. So hat er den Hauptraum als "cold war piece" konzipiert, in dem einzelne Fotos dem Westen, dem Ostblock (ein Plattenbau) oder der Dritten Welt (Fahrräder) zugeordnet sind. Eine in drei Ansichten aufgenommene Mittelformatkamera, erzeugt in einer russischen Firma, die im Krieg Waffen produzierte, verweist auf die ihr eingeschriebene Geschichte und auf Werbe-Ästhetiken vor 30, 40 Jahren, steht aber auch als Objekt für sich selbst. "Ich bin kein Fotograf, ich bin ein Bildhauer", meinte Williams dazu.
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