Trotz seiner Kritik an den Aussagen Stadlers hält Schüssel aber nichts davon, sofort eine Möglichkeit zu schaffen, Volksanwälte auch absetzen zu können: "Nichts ist peinlicher, als wenn die Regierung, die von der Volksvertretung kontrolliert werden soll, die Abschaffung eines ihrer Organe fordert. Ich halte es für sehr problematisch, wenn man den Eindruck erweckt, man wolle sich missliebiger Personen entledigen", so Schüssel gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
Grundsätzlich lehnt Schüssel die Absetzbarkeit freilich nicht ab. Es sei sehr vernünftig, wenn man bei jedem Staatsorgan auch über die Möglichkeit der Abberufung mit qualifizierter Mehrheit nachdenke: "Diese Diskussion steht aber im Gesamtzusammenhang einer neuen Verfassung." Nehme man einzelne Punkte heraus, ende man bei einer Anlassgesetzgebung.
FPÖ verteidigt Stadler gegen Schüssel-Kritik
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat am Freitag Volksanwalt Stadler gegen Schüssels Kritik. In einer Aussendung forderte er Schüssel auf, er solle sich "um die echten Probleme kümmern anstatt freiheitlichen Spitzenrepräsentanten den Mund verbieten zu wollen".