Paris - Die Erben des aus Österreich gebürtigen
französischen Kunstsammlers Alphonse Kann, die 1940 von den Nazis
beraubt worden waren, bekommen eine Entschädigung, dafür bleibt das
berühmte Gemälde "Der Gitarrenspieler" des Malers Georges Braque
(1882-1963) im Pariser Centre Pompidou. Darauf haben sich die Erben
und der französische Staat geeinigt. Das Ausmaß der bezahlten
Entschädigung wurde vom Pariser Kulturministerium nicht bekannt
gegeben. Das 1914 entstandene Bild des französischen Künstlers gehört
zu den Hauptwerken des Kubismus.
Die Vereinbarung betrifft nach den Angaben außer dem Bild von
Braque die Gesamtheit der von den Nazi-Besetzern im Zweiten Weltkrieg
beschlagnahmten Kunstwerke Kanns. Die Gegenstände könnten nun in
öffentlichen französischen Museen ausgestellt werden, hieß es.
Über 1.000 Kunstwerke geraubt
Der in Frankreich wohnhafte und in London verstorbene Alphonse
Kann (1880-1944) befand sich auch im Besitz zahlreicher Gemälde von
Picasso, Matisse und Leger. Die Nazis hatten im Oktober 1940 seine
Villa in Saint-Germain-en-Laye beschlagnahmt und insgesamt 1.202
Bilder, Kunstgegenstände, Zeichnungen und Wandteppiche in ihren
Besitz gebracht. (APA)