München - Der österreichische Autor Alfred Kolleritsch
erhält den mit 10.000 Euro dotierten Horst-Bienek-Preis für Lyrik
2005. "Das Benennen der Welt, vielfach ausgehend von Orten und
Bildern seiner steirischen Heimat, lässt Alfred Kolleritsch staunen
und seine Gedichte sind Zeugnisse dieses unruhigen Staunens",
urteilte die Jury. Der mit 2.500 Euro verbundene Förderpreis geht an
die in Stuttgart und Wien lebende junge Lyrikerin Anja Utler, teilte
die Bayerische Akademie der Schönen Künste am Montag in München mit.
Die Preise werden am 1. Dezember in Gleiwitz (Polen), der
Geburtsstadt des vor 15 Jahren gestorbenen Hort Bienek, verliehen.
Der Münchner Dichter wäre in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden. Die
Preisträger werden am 9. Februar in München aus ihren Werken lesen.
Alfred Kolleritsch, Mitbegründer des Forum Stadtparks und
Herausgeber der Literatur-Zeitschrift "manuskripte", wurde 1931 in
Brunnsee in der Südsteiermark geboren. Er förderte viele junge
Autoren, ist aber auch selbst schriftstellerisch tätig. "Die Bücher
sind nach dem Krieg in das Haus meiner Eltern gekommen, und so habe
ich zu lesen begonnen", erzählte er einmal, "Nachdem ich auch
Gedichte meines Großvaters gefunden habe, habe ich selbst begonnen,
welche zu schreiben".
Sein erstes eigenes Werk erschien 1972. "Die Pfirsichtöter" hieß
der Roman, der schon zwei Jahre später mit "Die grüne Seite" einen
Nachfolger bekam. Der erste Gedichtband - dem viele weitere folgen
sollten - war 1978 "Einübung in das Vermeidbare". Zum 70. Geburtstag
2001 erschien der Gedichtband "Die Summe der Tage". (APA/dpa)