Literatur
Wiglaf Droste für seine sprachliche Virtuosität ausgezeichnet
Verleihung des Droste-Hülshoff-Literaturpreises
Münster- Der Schriftsteller und Satiriker Wiglaf Droste
("Titanic") hat den Westfälischen Droste-Hülshoff-Literaturpreis 2005
erhalten. "Sein Werk zeugt von so hoher sprachlicher Virtuosität,
dass sich der Vergleich mit den großen Vorbildern Tucholsky, Kästner
und Heinrich Heine geradezu aufdrängt", sagte Wolfgang Schäfer,
Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe am Dienstag bei der
Preisverleihung im Museum für Westfälische Literatur in Oelde. Der
mit 12.800 Euro dotierte Preis ist nach der Dichterin Annette von
Droste Hülshoff benannt, mit der Droste nicht verwandt ist. Droste habe seine Vorgänger nicht kopiert, sondern einen eigenen,
unverwechselbaren Ton gefunden, befand die Jury. Seine
kompromisslosen, häufig im zynischen Gestus vorgetragenen Satiren und
Glossen seien sprachliche Kabinettstückchen von hohem literarischen
Rang. Wenn es darum gehe, einen Text so treffend wie nur möglich zu
formulieren, dann sei Droste rücksichtslos - und dafür sei er ihm als
Leser und Zuhörer dankbar, sagte WDR-Kulturredakteur David Eisermann
in seiner Laudatio. (APA/dpa)