Falsche "Modelagentur" verkaufte Prostituierte nach Wien
Die Zeitung "Lietuvos Rytas" zitiert einen "bekannten österreichischen Zuhälter"
Redaktion
,
Vilnius/Helsinki/Wien - Eine falsche Modelagentur in der
litauischen Hauptstadt Vilnius soll junge Mädchen unter anderem an
Wiener Etablissements verkauft haben. Die litauische Tageszeitung
"Lietuvos Rytas" berichtete am Mittwoch ausführlich über Razzien bei
mehreren Agenturen, Tanzklubs und Nachtlokalen in drei litauischen
Städten. Bei den Polizeiaktionen wurden mindestens fünf Personen
festgenommen.
10.000 Euro pro Frau
In dem Zeitungsartikel kommt ein "bekannter österreichischer
Zuhälter" namens "Thomas" zu Wort, demzufolge der Menschenhandel in
Litauen von "sehr reichen Litauern" kontrolliert wird. Die als Models
oder Tänzerinnen angeworbenen jungen Frauen wurden "Lietuvos Rytas"
zufolge unter anderem um jeweils 10.000 Euro nach Österreich
verkauft.
Unter den in Vilnius, Kaunas und Klaipeda festgenommenen Personen
sind vier Frauen und ein Mann zwischen 22 und 43 Jahren, die allesamt
verdächtigt werden, als VermittlerInnen der Geschäfte fungiert zu haben.
Außer nach Wien sollen junge Frauen auch nach London, Paris und in
die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft und dort zu sexuellen
Diensten gezwungen worden sein.
Frauenhandel angestiegen
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist der
Menschenhandel in Litauen seit dem EU-Beitritt des Landes
angestiegen. Bis zu 2.000 junge Frauen fallen jedes Jahr in Litauen
Menschenhändlern zum Opfer. Ein Teil der Mädchen ist zwischen 14 und
18 Jahre alt. Fast ein Viertel des auch als Trafficking bezeichneten
Menschenhandels aus Litauen geht laut IOM nach Großbritannien. (APA)
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