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Hannes Missethon

foto: apa/kolb
Graz - Eine große Auswahl für die Besetzung von Spitzenfunktionen dürfte es in der steirischen Volkspartei derzeit nicht geben. "Es gab einige wenige wirkliche Kandidaten, die für mich in Frage kamen", erklärte Vizelandeshauptmann Hermann Schützenhöfer bei der Präsentation seines neuen Landesgeschäftsführers am Donnerstag. Hannes Missethon, bislang Bezirkssekretär im obersteirischen Leoben, wo er geboren wurde, ist Unternehmer, seit 2002 Nationalratsabgeordneter und folgt zum Jahreswechsel Andreas Schnider.

Entschieden habe sich Schützenhöfer, der ab Jänner Waltraud Klasnic auch als Parteichef folgt, für Missethon, weil der 46-Jährige "ein Kämpfer" sei: "Wer der SPÖ Leoben entgegentritt, muss Steherqualitäten haben." Zudem sei der Absolvent der Montanuni Leoben aus einem "politischen Haus". Missethons Vater war Betriebsrat der Angestellten in Donauwitz.

Auch der Neo-Geschäftsführer selbst führte seinen Kampfgeist auf sein Aufwachsen in der "roten Ecke der Steiermark" zurück: "Wir waren das Echtlabor sozialistischer Gesellschaft." Die Roten seien "nicht zimperlich" und bestrebt, den "Menschen Verantwortung abzunehmen, um Abhängigkeiten zu schaffen".

Als nicht zimperlich schätzten auch viele die Wahlkampfmethoden von Missethons Vorgänger Schnider ein, der nicht nur aufgrund des schlechten Wahlergebnisses, sondern auch wegen der Affäre um fingierte Leserbriefe zurücktreten musste. Doch Peter Puller, der Mitarbeiter, dessen Name auf jener Unterlage zum Schreiben von desavouierenden Briefen und Postings auftauchte, wird künftig Pressesprecher Missethons sein.

"Komme wieder"

Die Liste des Ex-VP-Landesrates Gerhard Hirschmann dürfte sich nach dem Begleichen aller Rechnungen nächste Woche auflösen. Da sie bei der Landtagswahl knapp über zwei Prozent kam, bekommt sie die Wahlkampfkosten großteils rückerstattet. "Sie wissen", räumt Hirschmann gegenüber dem STANDARD ein, "man gibt immer ein bisserl mehr aus, als man hat, aber es läuft alles ordnungsgemäß". Das Ende seiner Polit-Karriere sei das für Hirschmann aber "auf keinen Fall: Jetzt werde ich mich einmal drei, vier Jahre wirtschaftlich betätigen und dann komme ich in der einen oder anderen Funktion mit einigen jungen meiner Liste wieder". (DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2005)