Der Standard: Matthias Cremer
A (Anfragende): Wir haben Karten für "Oxymoron" am Sonntag und hätten gerne einen Tisch für sechs, wir wollen essen.

B (Beantwortender): Das geht nicht, da müssen Sie zwei Tage vorher an die Abendkasse kommen.

A: Ich soll wegen einer Tischreservierung zum Wallensteinplatz fahren?

B: Ja. Sie müssen eh die Karten abholen. Bei sechs Stück ist das notwendig.

A: Junger Mann, die Karten habe ich bereits!

B: Das ist egal. Außerdem müssen wir auf einer Mindestkonsumation von 15 Euro pro Person bestehen. Das müssen wir vorher mit der Küche abstimmen. Also, Sie müssen herkommen.

A: Ich würde Sie wirklich bitten, den Tisch zu reservieren. Sie können versichert sein, dass wir mehr als 15 Euro pro Person ausgeben werden.

B: Nein, das geht nicht. So ist das Prozedere bei uns. Ich danke Ihnen für das Gespräch. (Legt auf. ENDE.)

"Oxymoron" ist eine sinnreich pointierte Verbindung zweier einander scheinbar widersprechender Begriffe, z. B.: ausladende Einladung. - Die vom Kabarett Vindobona machen wirklich saubere Arbeit. (Der Standard, Printausgabe 5.12.2005)