Den Beweis dafür liefern "Radarfallen" der besonderen Art: Die in der Stadt verteilten Zählstellen messen den Radverkehr 24 Stunden am Tag das ganze Jahr hindurch. Mittels spezieller Radartechnologie und Festlegung der Größe und Geschwindigkeit der zu messenden Objekte konnten Fußgänger oder Skater ausgeschieden werden, wird im Rathaus versichert.
Längere Saison
Die Analyse habe gezeigt, dass die Saison länger dauere als angenommen, so Berger. Ungefähr acht Monate - meist von März bis November - werden die Wiener Radwege demnach durchaus intensiv genutzt. "Wir haben aber festgestellt, dass viele Radfahrer auch im Winter unterwegs sind", berichtete der Radverkehrsexperte.
In manchen Wintermonaten seien im Durchschnitt täglich 400 Radler an den Stationen vorbeigekommen. Das sei rund ein Fünftel der Sommerwerte, wo zu Spitzenzeiten mehr als 2.000 täglich registriert werden: "Das heißt, dass jeder fünfte Radfahrer das ganze Jahr über fährt."
Dazu komme, dass vor allem in den innerstädtischen Bereichen nicht an den Wochenenden, sondern an Werktagen die höchste Frequenz gemessen werden. Was laut Berger dafür spricht, dass viele ihr Rad im Alltag nutzen.
Mehr Radfahrer
Generell ist Anteil des Radverkehrs in Wien in den vergangenen Jahren gestiegen. War zuletzt stets von einem Radler-Anteil von drei oder vier Prozent die Rede, werden laut Berger inzwischen rund fünf Prozent der Wege mit dem Bike zurückgelegt. Wobei trotzdem 2003 das stärkste Jahr war. Verantwortlich dafür waren der schöne Sommer sowie die Öffi-Streiktage.
Zweite Phase der Erhebung
Während die erste Phase der Erhebung nun abgeschlossen ist, wird bereits die zweite vorbereitet. In dieser sollen noch genauere Daten erhoben werden - also etwa die Motive für die Nutzung des Rades. Auch mit Baumaßnahmen reagiert Wien auf die Ergebnisse: Laut Berger wird es vor allem in den Bereichen innerhalb des Gürtels zusätzliche Radwege geben.