Wien - "Violett, nicht blau" lautet der Titel eines seit mehr als einem Monat laufenden Pilotprojekts im Wiener Franz Horr-Stadion. Jugendlichen soll ein verantwortungsvoller Umgang mit alkoholischen Getränken gelernt werden.

"Das meiste lernen die Jugendlichen, wie wir aus Untersuchungen des Unterrichtsministeriums wissen, außerhalb der Schule", sagte KfV-Direktor Othmar Thann. "Wir wollen die Jugendlichen dort abholen, wo sie sich wohl fühlen." Einer dieser Plätze sei das Fußballstadion. Außerdem seien "Fußballfans in der Regel auch Autofahrer".

Alkoholfrei

Einem Verzicht auf den Alkoholausschank in Stadien steht Generalmanager Markus Kraetschmer skeptisch gegenüber: "Sie wissen, Biersorten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Fußball. Wir haben das so gelöst, dass wir bei wichtigen und kritischen Spielen auf den Ausschank alkoholfreien Bieres umstellen." An sich sei Alkoholkonsum "nichts Verwerfliches, wir wollen auch Spaß und Freude verkaufen, aber immer mit Maß und Ziel".

Ziel ist, die Jugendlichen mit dem eigenen Trinkverhalten zu konfrontieren. Beim ersten Aktionstag hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, mit Vortestgeräten den eigenen Promillestand zu kontrollieren. Dann wurden so genannte Katersackerln mit Tipps und Mitteln gegen die Nachwirkungen prozentiger Getränke verteilt und ein Fotowettbewerb mit Einwegkameras veranstaltet. Für die Aktion arbeiten FK Austria Magna, Streetwork Wien und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) mit dem Institut zusammen.(APA)