Mazedonien kann zwar damit rechnen, dass dem Land beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten kommende Woche in Brüssel der offizielle Kandidatenstatus verliehen wird. Laut Diplomatenkreisen gibt es zwar vor allem vonseiten Frankreichs, das bei der EU-Erweiterung nach dem negativen Verfassungsreferendum auf der Bremse steht, noch Widerstand. Mit einer Blockade sei aber nicht zu rechnen.

Hoffnungen auf einen baldigen Beginn der offiziellen Beitrittsverhandlungen kann sich Mazedonien aber nicht machen. Beim EU-Gipfel könnte deutlich gemacht werden, dass die Beitrittsverhandlungen nicht sehr bald beginnen werden und im Frühling eine umfassende Debatte zum Thema EU-Erweiterung geführt werden soll, hieß es in informierten Kreisen in Brüssel am Freitag. Schon am Montag beschäftigen sich die EU-Außenminister, die das Gipfeltreffen vorbereiten, mit dem Thema.

Diese Debatte um den künftigen Kurs der EU-Erweiterung würde unter österreichischer Präsidentschaft geführt werden. Österreich sicherte wiederholt Mazedonien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien sowie Serbien und Montenegro Unterstützung für die Annäherung an die EU zu. (DER STANDARD, Printausgabe, 10.12.2005)