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In den Hauptrollen: Heath Ledger (links) und Jake Gyllenhaal

Foto: AP Photo/ Focus Features/ Kimberly French
Beverly Hills - Die etwas andere Cowboy-Liebesgeschichte "Brokeback Mountain" hat beste Aussichten auf einen Golden Globe. Der Film über eine homosexuelle Beziehung im Wyoming der 60er Jahre ist in sieben Kategorien nominiert, wie die Hollywood-Auslandspresse am Dienstag bekannt gab. "Brokeback Mountain" ist im Rennen um die Auszeichnung für das beste Drama, den besten Schauspieler, die beste Nebendarstellerin, beste Regie und bestes Drehbuch. Die Golden Globes werden am 16. Jänner verliehen.

Die Nominierungen waren insgesamt ein Triumph für unabhängige Filme über große Studio-Produktionen. "Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Golden Globes, dass alle Nominierungen in der Kategorie bestes Drama Independent-Filme sind, die für weniger als 30 Millionen Dollar (25 Millionen Euro) entstanden sind", sagte der Präsident der Hollywood-Auslandspresse, Philip Berk.

Potenzielle "Beste Filme"

Um den Preis des besten Films in der Kategorie Drama konkurrieren neben "Brokeback Mountain" der Thriller "Der ewige Gärtner", ein Drama über die Kommunistenjagd in den USA in den 50er Jahren mit dem Titel "Good Night, and Good Luck", die Mafia-Geschichte "A History of Violence" und Woody Allens "Match Point". In der Kategorie für das beste Musical oder die beste Komödie treten an: "Mrs. Henderson Presents", die Jane-Austen-Verfilmung "Stolz und Vorurteil", das Broadway-Musical "The Producers", "The Squid and the Whale" und die Johnny-Cash-Biografie "Walk the Line".

Seine Rolle als homosexueller Familienvater in "Brokeback Mountain" könnte Heath Ledger den Preis als bester Hauptdarsteller in der Sparte Drama einbringen. Mit ihm nominiert sind Russell Crowe als Boxer Jim Braddock in "Cinderella Man", Philip Seymour Hoffman als Truman Capote in "Capote" und David Strathairn als Journalist Edward R. Murrow in "Good Night, and Good Luck" sowie Terrence Howard als Rapper in "Hustle & Flow."

"Desperate Housewives"-Star mit zweifacher Chance

Felicity Huffman erhielt zwei Nominierungen, eine als beste Drama-Schauspielerin für ihre Rolle als Transsexuelle in "Transamerica" und eine weitere für ihre Darstellung in der Fernsehserie "Desperate Housewives". Ihre Hausfrauen-Serienkolleginnen Marcia Cross, Teri Hatcher and Eva Longoria wurden ebenfalls nominiert.

Mit im Rennen um den Golden Globe für die beste Schauspielerin in einem Drama sind Maria Bello ("A History of Violence"), Gwyneth Paltrow ("Proof"), Charlize Theron ("North Country") and Ziyi Zhang ("Memoirs of a Geisha"). Im Bereich Komödie oder Musical sind nominiert: Judy Dench ("Mrs. Henderson Presents"), Keira Knightley ("Stolz und Vorurteil"), Laura Linney ("The Squid and the Whale"), Sarah Jessica Parker ("Die Familie Stone") und Reese Witherspoon ("Walk the Line"). Auf der Seite der Männer konkurrieren Pierce Brosnan ("The Matador"), Jeff Daniels ("The Squid and the Whale"), Johnny Depp ("Charlie und die Schokoladenfabrik"), Nathan Lane ("Breakfast on Pluto") und Joaquin Phoenix ("Walk the Line").

"Caché" nicht dabei

In das Rennen um den Preis für den besten fremdsprachigen Film gehen u.a. der französische Anti-Kriegsfilm "Merry Christmas" von Christian Carion. Der österreichisch-französische Film "Caché" von Michael Haneke schaffte es zwar unter eine Vorauswahl von 60 fremdsprachigen Filmen für die Globes, scheint aber in der fünf Titel umfassenden Nominierungsliste nicht mehr auf.

Die Golden Globes, die von etwa 90 ausländischen Reportern in Hollywood vergeben werden, gelten als Gradmesser für die Oscar-Chancen der Kandidaten: Vor zwei Jahren wurden alle Sieger in den wichtigsten Kategorien später mit dem Oscar ausgezeichnet.(APA/AP)