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Bauunternehmen sind laut Wifo besonders optimistisch. Dies gelte vor allem für den Tiefbau, der hohe Auftragszuwächse verzeichnete.

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Wien - Die Stimmung in Österreichs Industrieunternehmen verbessert sich seit dem Sommer. Wie im Euro-Raum zeigen auch in Österreich die Befragungen im November eine weitere leichte Verbesserung der Auftrags- und Geschäftslage, teilte das Wifo am Montag mit. Die Unternehmen rechnen mit einer Ausweitung der Produktion und beurteilen ihre Auftrags- und Geschäftslage günstiger als in den Monaten davor.

"Zur Besserung trägt vor allem die Zunahme der Bestellungen aus dem Ausland bei. Der Export gewann nach einem schwachen Jahresbeginn beträchtlich an Schwung, die Zuwachsraten blieben jedoch anders als 2004 einstellig", so das Wirtschaftsforschungs­institut (Wifo) in seinem aktuellen Monatsbericht. Wie erwartet habe in den letzten Monaten der private Konsum mit Verzögerung auf die positiven Einkommenseffekte der Steuerreform reagiert, so das Wifo weiter. Der Rückgang des Euro-Kurses habe die Exportchancen erhöht und das Nachgeben der Rohölpreise die Realeinkommen gefestigt.

Belebung im Euro-Raum

Seit einigen Monaten deuteten auch die Unternehmensumfragen im Euro-Raum auf eine Belebung der Konjunktur hin, so das Wifo weiter. Im Euro-Raum folge die Konjunktur derzeit einem Aufwärtstrend. Das kräftige Wachstum der Weltwirtschaft komme bei sinkendem Euro-Kurs verstärkt den Exporten zugute. Diese tragen die Konjunkturerholung, die Inlandsnachfrage erhole sich nur allmählich. Die Konsumenten scheinen jedoch zuletzt dank des Rohölpreisrückgangs mehr Vertrauen in die Wirtschaftslage gewonnen zu haben, heißt es.

Die Bauunternehmen sind laut Wifo bezüglich ihrer Geschäftslage besonders optimistisch. Dies gelte vor allem für den Tiefbau, der hohe Auftragszuwächse verzeichnete. Dies schlage sich zunehmend auch in einer Ausweitung der Bauproduktion nieder.

Einzelhandelsumsätze erholten sich

Waren die Einzelhandelsumsätze im zweiten Halbjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so erholten sie sich im dritten Quartal deutlich. Sie übertrafen das Vorjahresniveau real um 2 Prozent nach +1 Prozent im ersten Halbjahr. Nur der Kfz-Handel blieb offenbar wegen der hohen Ölpreise gedämpft.

Die Konjunkturerholung und vor allem die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes hatten eine beträchtliche Ausweitung der aktiven Beschäftigung zur Folge, die Zahl der Arbeitslosen nahm jedoch weiter zu, da häufig Teilzeitkräfte aus der stillen Reserve bevorzugt werden. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders betroffen waren Jugendliche und Frauen, so das Wifo. (APA)