Generell haben Fischarten, die vornehmlich in ruhigen Gewässern vorkommen, ein besseres Hörvermögen ausgebildet als solche, die etwa Gebirgsbäche bevorzugen. Zu den gut hörenden Fischen zählen etwa Karpfenartige, Salmler oder Welse. Diese haben Gehörknöchelchen zwischen ihrer Schwimmblase und dem Hörorganen ausgebildet. Dagegen neigen Fischarten, die vornehmlich in lauten Gewässern, wie Gebirgsbächen, vorkommen, zur Schwerhörigkeit.
Brandungslärm über tausende Kilometer zu hören
Auf den ersten Blick scheint die Tatsache erstaunlich, dass auch Meeresfische schlecht hören. "Die Meere sind vergleichsweise laute Gewässer", erklärte Ladich dieses Phänomen. Das erklärt sich schon durch die Größe und die Tatsache, dass Wasser Geräusche sehr gut und weit leitet. Eine natürliche Lärmquelle ist etwa die Brandung, vor allem an Steilküsten. Das Tosen des Wassers ist über tausende von Kilometern zu hören. Dazu kommt etwa der Schiffsverkehr als künstliche Lärmquelle.
Die Neurobiologen haben mittlerweile auch geklärt, wozu Fische überhaupt Hörorgane brauchen. So sind sowohl Räuber wie Beute zu hören, einen wichtigen Antrieb für die Ausbildung von Hörorganen in der Evolution spielte offenbar aber auch die Werbung um Partner. So produzieren nicht wenige Fische vor allem zu Balzzwecken verschiedene Arten von Geräuschen. Zu den bekanntesten Beispielen zählt etwa der Knurrhahn, der - nomen est omen - mit seiner Schwimmblase auch für den Menschen hörbare Knurr-Geräusche von sich gibt.
Anpassung an das jeweilige Gewässer