Eine Liebe, die wunderbare Früchte trug: Seit Anfang der Neunziger kennt Jessica Backhaus das polnische Dorf Netno, zuerst als Kind auf Urlaub, dann mit fotografischem Auge. Es zog sie beruflich nach Paris und nunmehr nach New York, doch sie hat die Menschen von Netno und ihre Lebenswelten nicht vergessen.

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Im Gegenteil, mit Jesus and the Cherries (Bild oben rechts, € 59,70/144 Seiten, Kehrer, Heidelberg 2005) hat sie ihnen ein denkbar liebevolles Porträt gewidmet. Selten wurde Alltägliches so präzise wie unprätentiös festgehalten - und in diesem Fall noch dazu mit einer polnischen Spitzendecke eingebunden. Die Sommer im alten Westpommern werden spürbar; die Weihnachtstage ebenfalls.

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Die Aufregung um den Sammler F.C. Flick hat sich fürs Erste gelegt, nun geht die Sammlung selbst ins Rampenlicht - bzw. in Druck. Der dritte von bisher sechs erschienenen Bänden der "Flick Collection" ist Pipilotti Rist gewidmet (Bild unten rechts, Text Änne Söll, € 41,10/160 Seiten, DuMont, Köln 2005).

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Installationen, Videos oder deren Kombination sind immer etwas schwieriger in Buchform zu übertragen als "nur" statisch zweidimensionale Arbeiten (deren es von der gewitzten Schweizer Allround-Produzentin ja auch etliche gibt). Doch dem Buch ist zugute zu halten, dass es viele der vordergründig fröhlichen Arbeiten Lists gut inszeniert. Ein guter Zugang zu einer intelligent internationalen Künstlerin.

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Die Globalisierung hat es unter anderem mit sich gebracht, dass große Verlagsprojekte international verbunden angegangen und damit zu halbwegs vernünftigen Preisen auf den Markt gebracht werden. Andrea de Portis Forscher, Abenteurer und Entdecker (Bild oben links) ist ein Beispiel dafür.

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Auf Deutsch (bei Frederking & Thaler, €51,40) und Italienisch produziert, ist dieses mehrfach aufklappbare und wie eine Postersammlung zu behandelnde Großformat eine Fundgrube für Nachreisende - und eine Dokumentation darüber, wie die Erde zum Globus wurde: durch die Vorreisen eben der großen Entdecker. Sie werden hier nicht als Einzelheroen, sondern durchaus auch als Manager von extremen Teams porträtiert. (Michael Freund/ ALBUM/DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.12.2005)

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