
Im Gespräch mit dieStandard.at weist die Koordinatorin des internationalen Studienprogramms, Brigitta Zierer, auf die Bedeutung von Frauenhandel für ihr Fachgebiet hin: "Sozialarbeit muss sich laufend mit aktuellen sozialen Bedarfsfragen auseinandersetzen und auch Lösungsvarianten dafür suchen." Gerade im Hinblick auf die "Gender-Orientierung" gehöre das Phänomen des Frauenhandels zweifellos dazu.
Internationale Vernetzung
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der internationalen Vernetzung und Zusammenarbeit. StudentInnen aus Österreich, Deutschland, Litauen, den Niederlanden, der Slowakei, Ungarn und der Türkei werden in einem ersten Schritt dazu befähigt, ihre jeweiligen Länderperspektiven zum Thema Frauenhandel auszuarbeiten, sowohl rechtlich, aber auch in politischer Hinsicht. Die sozialarbeiterischen Aspekte dürfen dabei nicht zu kurz kommen: "'Was kann man den betroffenen Frauen anbieten?', 'Wie soll die Beratung aussehen?', 'Wie können die Frauen geschützt werden?' sind Fragen, mit denen wir uns befassen", so Zierer. Anschließend kommen die StudentInnen in Wien zusammen und erklären den anderen TeilnehmerInnen ihre Ergebnisse. Nicht zuletzt wird ein Vergleich der unterschiedlichen Situationen vorgenommen, der auch Schlussfolgerungen für die Sozialarbeit ermöglichen soll.
"Der Vorteil bei dieser Seminarmethode liegt darin, dass die StudentInnen Anregungen für das eigene Land mitnehmen, und gleichzeitig auch die Fähigkeit bekommen, das System, in dem sie sich zu Hause bewegen, besser zu durchleuchten", so Zierer. Da viele TeilnehmerInnen aus sogenannten "Sendeländern" kommen, ist Aufklärung besonders wichtig.
Inhaltliche Impulse
Expertinnen-Vorträge werden weitere Inputs liefern. Eingeladen ist die auf Menschenhandel spezialisierte EU-Abgeordnete Christa Prets sowie eine Mitarbeiterin der International Organization for Migration. Bei "Agency Visits" lernen die TeilnehmerInnen die darauf spezialisierte OSCE sowie Einrichtungen kennen, die sich beraterisch schon länger im Feld "Frauenhandel“" bewegen (z.B. Lefö).