Die Debatte rund um den kalifornischen Gouverneur und den Entzug der Rechte, seinen Namen zu Werbezwecken zu verwenden, sehen der steirische und der Grazer Tourismus-Chef "nicht im Sinne des Tourismus". Graz hätte aus dem Namen Arnold Schwarzeneggers Nutzen gezogen - "wenn das jetzt nicht mehr möglich ist, entsteht eindeutig ein Schaden", erklärte der Graz Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr am Mittwoch gegenüber der APA. Dieser lasse sich allerdings nicht genau beziffern. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) hatte in einem ORF-Interview am Dienstag gesagt, der Schaden gehe in die "Hunderte Millionen Euro".

"Der Name Schwarzenegger hat den Status einer Weltmarke. Graz hat international eher einen bescheidenen Bekanntheitsgrad", so der Graz Tourismus-Chef auf Anfrage der APA. Wenn es nicht mehr möglich sei, daraus einen Nutzen zu ziehen, entstünde "eindeutig ein Schaden". Beziffern könnte man diesen zwar nicht, aber wenn man den Marktwert Schwarzeneggers heranziehe, würde das Jahresbudget nicht reichen, um ihn zu entlohnen, erklärte Hardt-Stremayr. Nach dem Schwarzenegger-Station sei immer wieder gefragt worden, "weil es das einzige ist, wo seine Spuren sichtbar gemacht worden sind. Wenn der Name jetzt geändert wird, bleibt in Graz nichts mehr übrig", so der Grazer Touristiker-Chef.

"Sehr positiv" assoziiert

"Viele Bundesländer wären froh, wenn sie einen so bekannten Mann wie Schwarzenegger hätten", erläuterte Georg Bliem, der Chef der Steirischen Tourismus Gesellschaft (STG). Steiermark sei mit Schwarzenegger in ganz Europa "sehr positiv" assoziiert worden. "Arnold ist in der Steiermark in der Auslage gestanden", so Bliem. Die derzeitige Debatte um dessen Person sei nicht im Sinne des Tourismus, man solle schauen, dass der Steiermark noch ein möglichst positives Gesamtbild erhalten bleibe. "Schwarzenegger ist immer zur Steiermark, zu Graz gestanden", erklärte der STG-Chef. Derzeit sei eine Steiermark-Herz-Aktion in Schwarzeneggers Lokal in Los Angeles geplant gewesen - ob diese durchgeführt werde, würde noch besprochen, so Bliem.

Die Zahl der Urlauber aus den Vereinigten Staaten ist im Vergleich zu den Gesamtzahlen recht gering: Im Jahr 2004 nächtigten Touristen aus der USA 62.396 Mal in der Steiermark, bei einer Gesamtnächtigungszahl von 9,648 Millionen. Bei Besuchern aus Großbritannien wurde im Jahr 2004 96.190 Übernachtungen gezählt. Im Vergleich zu 2003 ist die Zahl der US-Nächtigungen um 3.421 gestiegen. Im Verlauf von 2001 (US-Anteil 67.451, gesamt 9,693 Mio.) bis 2004 ist die Nächtigungszahl amerikanischer Besucher jedoch gesunken.

Der Nächtigungsvergleich der Stadt Graz zwischen 2002 und 2004 zeigt einen Anstieg der Nächtigungen von Touristen aus den USA. Waren es 2002 noch 29.723 Übernachtungen der USA-Besucher (gesamt 327.576), waren es im Jahr 2004 bereits 34.358 Nächtigungen (gesamt 315.933). (APA)