Graz - Noch vor der Eröffnung der großen Lassnig-Retrospektive im "Museum Moderner Kunst Kärnten" lädt das Kunsthaus Graz Anfang Februar zu seiner Ausstellung der vor 85 Jahren in Kärnten geborenen Künstlerin. In der ab dem 4. Februar laufenden Schau "Zwei oder Drei oder Etwas" werden neue Gemälde Lassnigs mit Skulpturen der kalifornischen Bildhauerin Liz Larner kombiniert. Ab März thematisiert das Kunsthaus exzentrische Künstlerpersönlichkeiten von Salvador Dali bis Albert Oehlen.

Was das Werk von Maria Lassnig (geb. 1919) und Liz Larner (geb. 1960) verbinde, sei der äußerst aufrichtige Versuch, anstatt der simplen Wiedergabe des künstlerischen Selbstporträts die menschliche Psyche in der künstlerischen Arbeit zu analysieren, so Doris Lind von der Pressestelle des Grazer Kunsthauses am Landesmuseum Joanneum. Von Lassnig wird eine Auswahl aus ganz neuen Gemälden, kombiniert mit einer Übersicht älterer Werke, die den künstlerischen Ansatz an der Grenze zwischen Figürlichkeit und Abstraktion illustrieren, zu sehen sein. Liz Larner wird mit Installationen seit dem Jahr 1990 bis hin zu den erst kürzlich entstandenen Porzellanarbeiten vertreten sein.

Wandel des Künstlerbildes

Ab dem 4. März wird im "Space02" des Kunsthauses eine Ausstellung über den Wandel des Künstlerbildes und den Mythos des Künstlers anhand von Werke von u.a. Salvador Dali, Arnold Böcklin, Christian Ludwig Attersee und Albert Oehlen gezeigt. "Unter den bedeutenden Bezugsfiguren der Moderne gibt es solche, mit denen sich die herkömmliche Rezeption schwer tut, die gleichsam in ihrer Widersprüchlichkeit quer zur "offiziellen" Geschichte liegen", so Lind. Salvador Dali, der auf bizarre Weise versuchte, eine Einheit von Kunst und Leben zu schaffen, sei so jemand. Aber auch mit Albert Oehlen begegne man wiederum einem Künstler, der sich konsequent einer eindeutigen Lesart entziehe. Um diese beiden Persönlichkeiten herum wird versucht, die Zusammenhängen zwischen Kunst und einer modernen Mythologie in der Kunst zu bestimmen.

Noch bis zum 8. Jänner ist "M Stadt", eine Schau, die sich mit urbanen Veränderungsprozessen beschäftigt und in dessen Zentrum mittelgroße ("M") europäische Städte wie Graz, Basel, Krakau, Triest, Laibach und Ruhrstadt stehen, zu sehen. (APA)