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Karl Moik

Foto: APA/ORF/MILENKO BADZIC
Für die einen das Ende einer Ära, für die anderen die Erlösung von jahrzehntelanger Jodel-Dodelei: Der "Musikantenstadl" geht zu Silvester nach fast 25 Jahren das letzte Mal in seiner derzeitigen Form und mit Moderator Karl Moik auf Sendung. Kaum ein Format des ORF hat so nachhaltig polarisiert: Der "Stadl" feierte vor allem in den 80er Jahren Quotenrekorde und rief zugleich eine erbitterte Gegnerschaft auf den Plan. Wie der neue "Stadl" aussehen wird, ist noch nicht geklärt. Der ORF wünscht sich die Show aber zu "vernünftigen Kosten".

144 Mal ging "Musikantenstadl" auf Sendung

Die Statistik ist beeindruckend: 144 Mal ging seit dem 5. März 1981 der "Musikantenstadl" regulär auf Sendung, dazu gab es noch "Silvesterstadl"-Ausgaben, "Sonderstadl" und andere Specials. 99 Mal kam der "Stadl" aus Österreich, 27 Mal aus Deutschland. Der heute 67-jährige Moik und sein Team waren aber regelrechte Weltenbummler und in zwölf Ländern auf fünf Kontinenten zu Gast. Er kaperte ein Kreuzfahrtschiff in der Karibik, beehrte Orlando (Florida), Moskau, Peking und Dubai. Die Auftritte in aller Welt machten den "Stadl" zu einer auch international bekannten Marke. Aus Kostengründen war die Reisetätigkeit in den vergangenen Jahren aber schon eingeschränkt worden.

b<>Traumquoten Anfang der 80er Jahre

Über drei Millionen Österreicher lockte der "Stadl" in den 80er Jahren vor den Fernseher, in Deutschland war es ein Vielfaches. Traumquoten, an die heutzutage nicht mehr zu denken ist: Die elf Sendungen in der Saison 2004/2005 hatten laut ORF einen Schnitt von 664.000 Sehern und 29 Prozent nationalen Marktanteil. Hinzu kam eine wahre Flut an ähnlichen Formaten im deutschsprachigen Fernsehen. Erst vergangene Woche erreichte "Willkommen bei Carmen Nebel" mit Regensburger Domspatzen, Stefanie Hertel, Stefan Mross und anderen üblichen Verdächtigen 732.000 Zuschauer.

Die Entscheidung für das Aus in der derzeitigen Form fiel im Juni; seitdem wird auch eifrig spekuliert, wer den "Stadl neu" präsentieren wird. Der ORF hält sich noch bedeckt: Als bereits fix kolportierte Namen wie etwa Francine Jordi wurden von Programmdirektor Reinhard Scolik zuletzt strikt dementiert.

Doch zuerst heißt es ja auch, ein letztes Mal den "Stadl", und dann gleich in seiner opulenten Silvesterausgabe, zu feiern. Moik begrüßt ab 20.15 Uhr in ORF 2 in Klagenfurt zahlreiche langjährige Weggefährten wie den Hias, die Stoakogler, Vicky Leandros, auch DJ Ötzi und "Dancing Stars"-Siegerin Marika Lichter haben sich angesagt. (APA)