Jerusalem - Die Ärzte des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon befürchten offenbar, dass der Patient weiterhin im Koma bleiben wird. Es werde ihnen wohl noch nicht gelingen, ihn aus dem künstliche Koma zu wecken, hieß es am Freitag auf der Internetseite der Zeitung "Maariv".

Sie berichtete aus Medizinerkreisen, der anfängliche Optimismus über Sharons Genesungschancen sei in eine wachsende Sorge über seinen Zustand umgeschlagen. Derzeit werde die Therapie überprüft, weitere Untersuchungen würden folgen. Sharons Zustand sei nach wie vor kritisch.

Zustand "sehr beunruhigend"

Der Gesundheitszustand des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon ist nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks "sehr beunruhigend". Der Zustand des 77-Jährigen sei sogar "erschreckend", berichtete der Sender am Freitag unter Berufung auf Angaben von Medizinern. Angesichts der langsamen Reduzierung der Narkose rücke die "Stunde der Wahrheit" näher. Wenn sich nicht bald ein Zeichen der Besserung einstelle, müsse schon ein Wunder geschehen, um Sharon aus dem Koma zu wecken. Je länger der Regierungschef ohne Bewusstsein sei, desto geringer würden die Chancen seines Erwachens und einer annähernden Normalisierung seiner Funktionen.

Der Politiker hatte einen schweren Schlaganfall erlitten und war dreimal wegen Hirnblutungen am Kopf operiert worden. (APA/Reuters)