Wien - Die "größte Sorge" bereitet Wohnbaustadtrat Werner Faymann derzeit "die Verschärfung im Sozialbereich". Immerhin habe sich die Wohnbeihilfe, die ausbezahlt wird, in den letzten Jahren verdoppelt. Doch der soziale Wohnbau sei "das letzte Glied in der Kette, da kann man nur noch reagieren". Daher gelte es mit aller Kraft "der verheerenden wirtschaftlichen Situation der Menschen entgegenzusteuern". Dazu komme, dass Wien "bei der sozialen Infrastruktur mehr und mehr mitzahlen muss, weil sich der Bund aus den meisten Leistungen verabschiedet hat". Daher stünde ihm bei den Wohnbauförderungsmitteln derzeit "real ein Drittel weniger zur Verfügung". Das Volumen könne nur aufrechterhalten werden, "weil wir über die Bauträgerwettbewerbe viel eingespart haben und das Zinsniveau günstig ist", so Faymann.

Die größte Herausforderung wird die Errichtung der großen Stadterweiterungsgebiete Flugfeld Aspern und Rothneusiedl sein - "die sind immerhin jeweils größer als der 8. Bezirk", vergleicht der Stadtrat. Dazu kommen noch die mittleren Herausforderungen wie der Umbau ehemaliger Kasernen.

Im innerstädtischen Bereich rechnet Faymann in nächster Zeit mit der meisten Bautätigkeit im 2. Bezirk - entlang der U-Bahn - und im 10. Bezirk.

Im Bereich der Sanierung soll das Volumen von jährlich 10.000 Wohnungen aufrechterhalten werden.

Was die Öffnung der Gemeindebauten für Ausländer aufgrund der EU-Verordnung für "Aufenthaltsverfestigte" betrifft, rechnet der Wohnbaustadtrat, dass das Volumen de facto die derzeit schon zur Verfügung gestellten 1000 "Notfallwohnungen" nicht überschreiten werde. (frei, DER STANDARD - Printausgabe, 13. Dezember 2006)