... denn von den vielen freien Flächen, welche die sanften Kuppen des Urgestein-Massivs bedecken, genießt man immer eine traumhafte Fernsicht. Vom Arabichl etwa, den man auf der Runde überschreitet, erblickt man neben den bekannten Wiener Hausbergen und der Buckligen Welt sogar einen kleinen Teil der Niederen Tauern. Und natürlich erspäht man auch die Ebene. Häufig wandert man auf uralten Routen, denn die einst sumpfigen und daher schwer passierbaren Täler wurden erst relativ spät durch Straßen und Wege erschlossen.

Unweit des Arabichl steht das Steinerne Kreuz, ein gemauerter Bildstock, der daran erinnert, dass dort einst die Pröpste des Stiftes Vorau auf ihrem Weg zu den Gerichtstagen in Pitten vorbei kamen. Sie gingen selten zu Fuß und ließen sich meist in Sänften tragen. Eine Runde über die Schwaigen des Wechsel muss nicht anstrengend sein. Wählt man etwa die mit dem Auto erreichbare Steyersberger Schwaig als Ausgangspunkt, beginnt man die Tour schon in einer Höhe von mehr als 1300 Metern, da halten sich die Strapazen in Grenzen, zumal auch die Anstiege zu den sanft geneigten Kuppen nicht sehr steil sind. Wohl aber hat man relativ große Entfernungen zu absolvieren. Auf den Schwaigen sieht man in den Wanderern willkommene Gäste, während der Almsaison kann man in den bewirtschafteten Hütten stets mit einem Imbiss, einer zünftigen Bretteljause und Getränken rechnen. Auch ein Stamperl Schnaps hat man parat. Das Gasthaus auf der Kampsteiner Schwaig hat durchgehend offen.

Beim Anstieg auf die Frauenalpe kommt man an einem Marterl vorbei, welches die Stelle markiert, wo am 8. September 1902 eine Katharina Brunner das Licht der Welt erblickt hat. Das ist tröstlich, denn die meisten Gedenkkreuze erinnern an üble Geschehnisse. Die Steyersberger Schwaig, den Ausgangspunkt der Wanderung, erreicht man mit dem Auto leicht von Kirchberg am Wechsel.

Auf der roten Markierung steigt man in sanftem Gelände über die Diebsgrube zur Kranichberger Schwaig auf, wofür man eine Dreiviertelstunde braucht. Über einen Rücken hinweg geht es in einen Sattel unter dem Schöberlriegel, dort hält man sich scharf links und wandert über Arabichl, Weißes Kreuz und Schwarzem Herrgott zur Kampsteiner Schwaig. Gehzeit ab Kranichberger Schwaig 2 1/2 Stunden. Auf derselben Route bis in den Sattel unter dem Schwarzen Herrgott, dann rechts auf einen Fahrweg, der auf der Steyersberger Schwaig endet. Gehzeit ab Kampsteiner Schwaig 1 3/4 Stunden.