Foto: Corn
Der ORF-Jugendsender FM4 wird elf Jahre alt. Dieser Geburtstag wird wie jedes Jahr mit einem Winter-Openair in der Wiener Arena gefeiert. Das ist auch gleichzeitig meist der Wermutstropfen dieser Veranstaltung - von wegen sibirische Rahmenbedingungen. Diesbezüglich dürfte man heuer aber Glück haben. Immerhin soll das Thermometer am Wochenende nicht all zu sehr in den garstigen Bereich fallen. Und selbst wenn: Abhilfe schaffen da die im FM4-Shop angebotenen langen Untergattis oder auch die neu im Sortiment erhältliche FM4-Wärmeflasche. Bezahlte Anzeige Ende!

Der Wermutstropfen heuer ist jedoch das wenig spektakuläre Programm des Jubelfests. Als Star wurde der australische Singer-Songwriter Ben Lee verpflichtet. Der ist ganz okay, aber - na ja.

Weitere Liveauftritte werden Tomte (deutscher Denker-Pop), Dendemann (von Eins/Zwo), Blackmail (deutscher Biedermänner-Rock), Hörspielcrew (HipHop, Abteilung Burgenland), Winson (deutsche Trantüte) und The Horror, The Horror (Schwedischer Garagenrock) bestreiten. Das ist - verglichen mit früheren Jubiläumsprogrammen - supermau.

Aus dieser schwächelnden Programmierung stechen die Sofa Surfers nahezu monolithisch heraus. Die Wiener, die mit ihrem aktuellen Album manchen Programmverantwortlichen schon zu "schwierig" sind und deshalb oft nur noch als "die von den Stereo MC's Remixten" genannt werden, dürften der einzige Act für jene FM4-Hörer sein, die am Nachmittag öfter auf Radio Energy ausweichen. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 18.1.2006)