Kroatische Tierschützer sprechen von Schäden in Millionenhöhe - ganze Reviere an ausländische Gäste verpachtet
Redaktion
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Zagreb - Kroatische Tierschützer schlagen Alarm: In Kroatien wird offenbar ein recht einträgliches Geschäft mit der Jagd auf geschützte Arten gemacht. Wie die Zeitung "Vjesnik" neulich berichtete, verpachten Jäger und Jagdvereine ihre Reviere gegen entsprechende Bezahlung an Weidmänner aus dem Ausland. Besonders Gäste aus Italien würden von dem Angebot Gebrauch machen, dann auch ungestört unter Schutz stehende Tiere jagen zu dürfen.
Geschossen wird offenbar auf alles, was kreucht und fleucht. Darunter sind auch seltene Exemplare von Wachteln, Fasanen, Bläss- und Rebhühnern, Wildenten oder Singvögel, die laut den Berichten allesamt unter Artenschutz fallen. Manche von ihnen landen auf den Tellern international renommierter Restaurants. In Italien würden von Feinspitzen für rare Exemplare mehrere hundert Euro gezahlt.
Reaktion
Seitens der kroatischen Jägervereinigungen wurden die Berichte freilich zurückgewiesen. Laut den Umweltschützern wurden aber allein seit 2002 mehr als 85.000 derart erlegte Vögel aus Kroatien herausgeschmuggelt. Der Schaden dieses regelrechten "Jagdbooms" betrage mehr als 70 Millionen Euro. "Eine große Zahl dieser Vögel steht auch auf der Schwarzen Liste der gefährdeten Tiere, weil tatsächlich die Gefahr ihres Aussterben besteht", protestierte die kroatische "Vereinigung der Tierfreunde".
Mittlerweile macht die illegale Pirsch in Naturschutzgebieten auch in Rumänien Furore, warnten die Tierfreunde. In dem EU-Beitrittskandidatenland sei dieses "Vergnügen" noch viel billiger als in Kroatien zu bekommen. Dazu würden gegen entsprechendes "Kleingeld" praktisch "Blankojagdscheine" ausgestellt. Und bei der Art der Beute werde angeblich so manches Auge zugedrückt. (APA)
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