Icke-Micke-Club-Macherin Tanya Bednar meinte im Herbst noch: "Wer unsere Auseinandersetzung mit der Musik nicht versteht, muss halt in die Passage gehen." Die ideologischen Berührungsängste dieser etwas abseits des reinen Hedonismus angesiedelten House- und Technoveranstaltung scheinen jedoch verflogen. Mit Anfang des Jahres siedelte man in die Volksgarten-Banane, die aufgrund ihrer Ausrichtung wohl in Verwandtschaft zum zitierten Hochglanzkeller unter dem Ring steht. Was mehr mit der Tatsache zu tun hat, dass in Wien Lokalitäten mit fetter Anlage, netten bis gar keinen Anrainern und einer 400-Leute-Kapazität spärlich gesät sind. Und weil die Icke-Micke-Leute die Bar selbst schmeißen, um die Getränkepreise auf dem Niveau der Künstlerhauspassage zu halten, brauchen sich Bettelstudenten keinesfalls über Unterhaltungsentzug beschweren. Inhaltlich hagelt es heute eine Würdigung des Genres House, das vor 20 Jahren zunächst über amerikanische Clubs hereinbrach. Dabei soll der Schwerpunkt auf Chicago-House gelegt werden. Also jene Stadt in der dieses Genre seinen Aufstieg erfuhr. Es "housen" Geb.el, Fritz da Groove und Sven Gächter. (lux, DER STANDARD - Printausgabe, 20. Jänner 2006)