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Die Bilder wären noch ungefähr 30 Tage in Wien ausgestellt gewesen. Nun wurden sie aus Sicherheitsgründen abgehängt.

Foto: REUTERS/Herbert Neubauer
Wien - Aufgrund einer Drohung hatte sich die Österreichische Galerie Belvedere aus Sicherheitsgründen gezwungen gesehen, die fünf Klimt-Gemälde, die an die Erben nach Bloch-Bauer restituiert werden, vorerst abzuhängen und im Depot zu verwahren. Bereits wenige Stunden später konnte jene Person, die gedroht hatte die Gemälde zu zerstören, ausgeforscht werden. Das teilte Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia am Nachmittag mit. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Niederösterreicher (Jahrgang 1955) aus dem Bezirk Amstetten. Er hat gegenüber den Sicherheitsbehörden zugegeben, das Mail im alkoholisierten Zustand verschickt zu haben.

Das Mail war noch auf seinem Computer gespeichert - ausfindig gemacht hat man den Mann über seinen Provider aon.at. Laut Gollia ist nun die potenzielle Gefahr des Bedrohers gebannt.

Vorsicht rotz Erleichterung

Erleichtert zeigt man sich in der Österreichischen Galerie Belvedere nach der gelungenen Ausforschung . Die Gemälde, die an die Erben nach Bloch-Bauer restituiert werden, sollen allerdings frühestens am kommenden Dienstag wieder ausgestellt werden, sagte Belvedere-Pressesprecher Klaus Pokorny. Vorerst bleiben sie im Depot der Galerie.

Am Montag, dem Schließtag, will die Galerieleitung die fünf Bilder wieder aufhängen, "sicher ist das allerdings noch nicht", fügte Pokorny hinzu. Und auch bei der UNIQA-Versicherung ist man äußerst vorsichtig: "Aus unserer Sicht werden wir einmal mit unserem Kunden und der Sicherheitsdirektion Gespräche führen", sagte Pressesprecher Norbert Heller. Erst dann könne man entscheiden, wie weiter vorzugehen sei.

"Weder Panzerschutz noch zusätzliche Zutrittskontrolle"

Die Sicherheitsbehörden hatten nach der Drohung die Empfehlung ausgesprochen, für den Schutz der Klimt-Bilder zu sorgen, so Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia. Nachdem man von dem Mail an den US-Anwalt der Bloch-Bauer-Erbin erfuhr, habe es Gespräche zwischen Sicherheitsbehörden, Museumsleitung und Bildungsministerium gegeben. Da die Bilder nicht entsprechend gesichert werden können - es gibt laut Gollia weder Panzerschutz noch zusätzliche Zutrittskontrollen für die Besucher -, entschieden Museum und Ministerium, die Kunstwerke abzuhängen. (APA)