Gemälde abgehängt, weil ihre Zerstörung per Mail angedroht wurde - Niederösterreicher als Urheber ausfindig gemacht - Bilder bleiben dennoch vorerst im Depot
Redaktion
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Wien - Aufgrund einer Drohung hatte sich die Österreichische
Galerie Belvedere aus Sicherheitsgründen gezwungen gesehen, die fünf
Klimt-Gemälde, die an die Erben nach Bloch-Bauer restituiert werden, vorerst abzuhängen und im Depot zu verwahren. Bereits wenige Stunden später konnte jene Person, die gedroht hatte die Gemälde zu zerstören, ausgeforscht werden. Das teilte
Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia am Nachmittag mit.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen
Niederösterreicher (Jahrgang 1955) aus dem Bezirk Amstetten. Er hat
gegenüber den Sicherheitsbehörden zugegeben, das Mail im
alkoholisierten Zustand verschickt zu haben.
Das Mail war noch auf seinem Computer gespeichert - ausfindig
gemacht hat man den Mann über seinen Provider aon.at. Laut Gollia ist
nun die potenzielle Gefahr des Bedrohers gebannt.
Vorsicht rotz Erleichterung
Erleichtert zeigt man sich in der Österreichischen Galerie
Belvedere nach der gelungenen Ausforschung . Die Gemälde, die an die Erben nach
Bloch-Bauer restituiert werden, sollen allerdings frühestens am
kommenden Dienstag wieder ausgestellt werden, sagte
Belvedere-Pressesprecher Klaus Pokorny. Vorerst bleiben sie
im Depot der Galerie.
Am Montag, dem Schließtag, will die Galerieleitung die fünf Bilder
wieder aufhängen, "sicher ist das allerdings noch nicht", fügte
Pokorny hinzu. Und auch bei der UNIQA-Versicherung ist man äußerst
vorsichtig: "Aus unserer Sicht werden wir einmal mit unserem Kunden
und der Sicherheitsdirektion Gespräche führen", sagte Pressesprecher
Norbert Heller. Erst dann könne man entscheiden, wie weiter
vorzugehen sei.
"Weder Panzerschutz noch zusätzliche Zutrittskontrolle"
Die Sicherheitsbehörden hatten nach der Drohung die Empfehlung
ausgesprochen, für den Schutz der Klimt-Bilder zu sorgen, so
Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia. Nachdem man von dem Mail an den US-Anwalt der Bloch-Bauer-Erbin
erfuhr, habe es Gespräche zwischen Sicherheitsbehörden,
Museumsleitung und Bildungsministerium gegeben. Da die Bilder nicht
entsprechend gesichert werden können - es gibt laut Gollia weder
Panzerschutz noch zusätzliche Zutrittskontrollen für die Besucher -,
entschieden Museum und Ministerium, die Kunstwerke abzuhängen. (APA)
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