Nicht autorisiertes (fingiertes) Schreiben aus dem Ministerbüro:

"Gnädige Frau Altmann, selbstverständlich respektieren wir Ihre Haltung bezüglich der Ihnen zugesprochenen Klimt-Gemälde. Adele, wem Adele gebührt. Wir geben aber unumwunden zu, dass wir der Überzeugung sind, dass die Bilder in Österreich bleiben müssen, weil sie dort einfach hingehören und hier auch ihr Publikum haben (darunter sehr viele junge Leute, die bei Absenz der Gemälde wieder vermehrt auf Partys gehen würden).

Finanziell sehen wir uns leider nicht in der Lage, die Bilder leihweise zu erwerben. Umso mehr freut es uns daher, Ihnen einen großzügigen Kompromissvorschlag zu unterbreiten. Gnädige Frau: Würden Sie uns Klimt lassen, wenn wir Ihnen dafür die berühmte Saliera von Benvenuto Cellini, eines der bedeutendsten Kunstwerke der Renaissance, nach Los Angeles schicken?

Wir sind gerne bereit, Ihnen ein Stück des kostbaren Salzfässchens, den Dreizack, zur Besichtigung zukommen zu lassen. Sind Sie mit dem Kunsthandel einverstanden, wird sich die Wiener Kriminaldirektion 1 um den Resttransport kümmern." Ihre Liesl Gehrer. (DER STANDARD, Printausgabe vom 21./22.1.2006)