Dass sie heuer eine Urlaubsreise unternehmen wollen, steht für knapp 95 Prozent der Österreicher heute schon fest. Wohin die Reise geht, ist noch lange nicht ausdiskutiert. Nach den am Dienstag präsentierten Ergebnissen der traditionellen "Urlauberstudie 2006", weiß jeder zweite Befragte drei Wochen vor Reiseantritt noch nicht, wo er seinen Urlaub verbringen wird.

"Nur 4,8 Prozent der von uns Befragten wollen 2006 ganz sicher keinen Urlaub machen", so die Grazer Meinungsforscherin Claudia Brandstätter-Matuschkowitz. Sie hat für die mittlerweile 21. österreichische "Urlauberstudie" mit Unterstützung von Schülern der Tourismusschulen Bad Gleichenberg 500 Österreicher in einer repräsentativen Umfrage über ihr Urlaubsverhalten befragt.

Impulsiv

Dabei stellte sich beispielsweise heraus, dass die Österreicher bei der Wahl der Destination sehr impulsiv vorgehen: "27 Prozent treffen ihre Entscheidung ganz spontan innerhalb von einer Woche vor Urlaubsantritt. Jeder Zweite weiß drei "Wochen davor noch nicht, wohin der Urlaub geht", so Brandstätter. Rund 13 Prozent hätten im Vorjahr immerhin vier Monate vor Urlaubsbeginn gewusst, wo und wann sie ihre Ferien verbringen wollen. Dem entsprechend wünschen sich die potenziellen Urlauber zunehmend rasche Information aus dem Internet. "Im Vergleich zur Befragung im Vorjahr ist der Wert von neun auf über 22 Prozent gestiegen", schildert die Meinungsforscherin.

In den meisten Fällen bleibt es bei den Österreichern nicht bei einer Urlaubsreise: "Durchschnittlich waren es 2,2 Kurz- und 1,5 Langzeiturlaube." Dabei entschied sich ein knappes Viertel (21 Prozent) für einen Aufenthalt in heimischen Gefilden. Der Pkw ist laut Brandstätter nach wie vor das Transportmittel Nummer eins (für 64 Prozent), das Flugzeug werde allerdings immer wichtiger und wurde im Vorjahr von 49 Prozent der Befragten genutzt. Erstmals nach drei Jahren hat im Vorjahr zumindest jeder zehnte urlaubende Österreicher die Bahn als Reisemittel benützt.

Verändert haben sich im Laufe der Jahre die liebsten Urlaubsbetätigungen der Österreicher: Bezeichneten noch im Jahr 2000 71 Prozent der Befragten das Nichtstun als ihre liebste Aktivität, gaben Anfang Jänner dieses Jahres nur mehr 59 Prozent das "dolce far niente" als Lieblingsbeschäftigung im Urlaub an. Wichtig ist für 51 Prozent gutes Essen und Trinken und Ausgehen (39 Prozent). (apa)