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Die Angaben über die ermordeten Mädchen und Frauen schwanken zwischen 300 und 400 Opfern.
Foto: AP/DARIO LOPEZ-MILLS
Ciudad Juarez - Angesichts der Mordserie an Frauen in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juarez haben Angehörige schwere Vorwürfe gegen Behörden und Polizei erhoben. Mütter der Ermordeten warfen den Behörden am Montag vor, in die Morde, Verschleppungen und Folter verstrickt zu sein. Erstmals bezichtigte eine der Hinterbliebenen namentlich einen ehemaligen Polizeibeamten des Mordes an ihrer 1995 tot aufgefundenen Tochter.

Araceli Montanez sagte, wegen ihrer unbeugsamen Haltung und ihren unablässigen Forderungen nach Ermittlungen werde sie seit Jahren bedroht. Auch die Mutter einer spurlos Verschwundenen beschuldigte die Polizei, hinter der Verschleppung ihrer Tochter zu stecken und gemeinsame Sache mit Drogenhändlern zu machen.

Nach Angaben der mexikanischen Behörden wurden seit 1993 in Ciudad Juarez mehr als 300 Frauen ermordet. Die Menschenrechtsorganisation amnesty international geht dagegen von mehr als 400 getöteten Frauen aus. Mitte vergangenen Jahres waren nach mexikanischen Angaben 93 Mordfälle noch nicht aufgeklärt. Dagegen seien in 230 Morden die Täter ermittelt, rund 200 Täter säßen hinter Gittern. (APA/AFP)