Hinterbliebene bezichtigte Polizeibeamten des Mordes an ihrer Tochter
Redaktion
,
Ciudad Juarez - Angesichts der Mordserie an Frauen in
der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juarez haben Angehörige schwere
Vorwürfe gegen Behörden und Polizei erhoben. Mütter der Ermordeten
warfen den Behörden am Montag vor, in die Morde, Verschleppungen und
Folter verstrickt zu sein. Erstmals bezichtigte eine der
Hinterbliebenen namentlich einen ehemaligen Polizeibeamten des Mordes
an ihrer 1995 tot aufgefundenen Tochter.
Araceli Montanez sagte, wegen ihrer unbeugsamen Haltung und ihren
unablässigen Forderungen nach Ermittlungen werde sie seit Jahren
bedroht. Auch die Mutter einer spurlos Verschwundenen beschuldigte
die Polizei, hinter der Verschleppung ihrer Tochter zu stecken und
gemeinsame Sache mit Drogenhändlern zu machen.
Nach Angaben der mexikanischen Behörden wurden seit 1993 in Ciudad
Juarez mehr als 300 Frauen ermordet. Die Menschenrechtsorganisation
amnesty international geht dagegen von mehr als 400 getöteten Frauen
aus. Mitte vergangenen Jahres waren nach mexikanischen Angaben 93
Mordfälle noch nicht aufgeklärt. Dagegen seien in 230 Morden die
Täter ermittelt, rund 200 Täter säßen hinter Gittern. (APA/AFP)
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