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Der 7-jährige Nashorn-Bulle "Junge" aus dem Orphan Wildlife Center in Chitwan (Nepal) wird ab März 2006 im Tiergarten Schönbrunn zu sehen sein.

Foto: APA/FLORIAN FRITSCH
Wien - Ab März soll es im Tierpark Schönbrunn in Wien zwei neue Publikumslieblinge geben: Die Panzernashörner "Junge" und "Beauty" aus Nepal. Das 6.000 Quadratmeter-Gehege für die beiden "Giganten aus der Vorzeit" wurde am Dienstag präsentiert. Spätestens im März sollen der siebenjährige Bulle und die vierjährige "Beauty" neben dem Regenwald-Haus einziehen. Die Errichtung der Anlage, in der es auch Axishirsche und Antilopen geben wird, kostete insgesamt 3,5 Millionen Euro.

Die beiden Panzernashörner, die im Unterschied zum afrikanischen Rhinozeros nur ein Horn haben, leben derzeit im Chitwan Nationalpark in Nepal, sind Waisen und in menschlicher Obhut aufgewachsen. Eine Integration in die Nashornpopulation des Nationalparks scheiterte. "Junge" bedeutet übrigens in der Landessprache so etwas wie "stark" oder "kräftig".

Bei einem Besuch in Nepal vor fünf Jahren hatte der Schönbrunner Tierpark-Direktor Helmut Pechlaner, der mit Jahresende in Pension geht, seinen Wunsch deponiert, zwei Waisen aus der Auffangstation im Orphan Wildlife Care Center übernehmen zu wollen. "Und das, obwohl ich immer der Meinung war, dass es für Nashörner in Schönbrunn keinen Platz gibt", zeigte sich Pechlaner am Dienstag in dieser Frage geläutert.

Geschenk des nepalesischen Königs

Alle nötigen Papiere zur Überstellung nach Österreich liegen bereits vor. Die beiden Tiere, die eine Lebenserwartung von rund 40 Jahren haben, sind ein Geschenk des nepalesischen Königs an die Republik Österreich. Was formell noch fehlt, ist das endgültige Okay der Regierung Nepals und die Organisation des schwierigen Transports.

Pechlaner: "Nepals Hauptstadt Katmandu kann im Moment von Linienfrachtflugzeugen nicht angeflogen werden. Außerdem ist es auf Grund der schwierigen geographischen Lage fast unmöglich, mit voll getankten Maschinen wegzufliegen." Eine derzeit diskutierte Variante ist, die Nashörner mit einer "Herkules"-Transportmaschine des österreichischen Bundesheeres auszufliegen.

Die Kosten für den Transport liegen beim Tierpark Schönbrunn und sollen sich auf rund 100.000 Euro belaufen. Weiters wurde eine Kooperation mit der königlichen Naturschutzorganisation KMTNC (King Mahendra Trust for Nature Conservation) geschlossen, in deren Rahmen der Zoo in Wien u.a. Schulungen von Wärtern und Tierärzten im Chitwan Nationalpark durchführt. Diese "Förderung" soll in Höhe von rund 122.000 Euro liegen.

Die Aufnahme von Nashörnern in Schönbrunn passt genau zur Jahreskampagne der EAZA, der europäischen Zoo- und Aquariengemeinschaft, die heuer unter dem Motto "Rettet die Nashörner" läuft. U.a. findet in Schönbrunn ein "Semesterferienspiel" zum Thema statt, im Großkatzenhaus ist ab sofort eine "Rhino-Ausstellung" zu sehen. (APA)