Center for Puppetry Arts in Atlanta will mit Geschichte um das von Nazis verfolgte und ermordete Mädchen auf Tournee gehen
Redaktion
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New York - Nach dem Tagebuch der Anne Frank sind schon
Kinofilme, Fernsehserien, Theaterstücke und sogar Zeichentrickfilme
entstanden. Ein amerikanisches Figurentheater führt nun erstmals auch
ein Puppenstück über das von den Nazis verfolgte und ermordete
jüdische Mädchen auf. Wie die "New York Times" am Mittwoch
berichtete, hat das Center for Puppetry Arts in Atlanta damit großen
Erfolg und erwägt nun eine Tournee.
Gespenstische Erwachsenenversionen
Die Figuren sind weder Handpuppen noch Marionetten, sondern ähneln
Barbie-Puppen für Kinder. Sie werden auf der Bühne von zwei Frauen
geführt, die im Stil der Zeit kostümiert und frisiert sind und dem
Publikum ebenfalls als Anne vorgestellt werden. "Manchmal wirken sie
wie gespenstische Erwachsenenversionen einer Anne Frank, der es im
Tod ermöglicht worden ist zu altern und zurückzukehren, um ihre
Geschichte zu erzählen", schreibt die "New York Times". Die Figuren
werden von den Spielerinnen in und vor einem großen Puppenhaus
bewegt, das aussieht wie das Amsterdamer Grachtenhaus, in dem Anne
Frank mit ihrer Familie untergetaucht war.
Auf neue Weise erzählt
Jon Ludwig, der künstlerische Direktor des Puppentheaters, sagte,
der Reiz dieser Umsetzung bestehe darin, dass der Zuschauer seine
eigenen Gefühle auf die hölzernen Puppen mit ihren starren Gesichtern
übertrage. Der 65-jährige Andre Kessler, der sich als Kind ebenfalls
in einer Wohnung vor den Nazis versteckte, sagte nach einem Besuch
des Theaters, die bekannte Geschichte der Anne Frank werde hier auf
ganz neue Weise erzählt. Rita Klein (63), deren Ehemann ein
Holocaust-Überlebender ist, bezeichnete die Aufführung als "sehr,
sehr bewegend". (APA/dpa)
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