Den Haag - Die niederländische Regierung will zahlreiche Bilder eines vor den Nazis geflohenen jüdischen Kunsthändlers an dessen Erben zurückgeben. Sie folge damit der Empfehlung unabhängiger Experten, berichteten niederländische Medien am Freitag. Offiziell gab es dazu keine Stellungnahme.

Bei den Bildern geht es um etwa 250 Werke aus den Beständen des Kunsthändlers Jacques Goudstikker, der 1940 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten ums Leben kam. Der für seine Gier nach Kunstwerken berüchtigte Naziführer Hermann Göring kaufte die Sammlung Goudstikkers von dessen Mutter, die damit wohl ihr Leben retten wollte, für zwei Millionen Gulden.

Ein Teil der Werke kam nach dem Krieg in staatlichen Besitz. Nachfahren des Kunsthändlers beanspruchten sie zurück, wurden jedoch abgewiesen mit dem Hinweis, der Verkauf sei einvernehmlich und ohne Zwang erfolgt. Inzwischen wurden jedoch bereits einige Bilder den Goudstikker-Erben zurückgegeben, auch aus Deutschland. In den Niederlanden gilt die Eigentumsfrage als juristisches Minenfeld, für einige Museen wäre die Herausgabe der Werke ein schmerzlicher Verlust. (APA/dpa)