Wien - Die Bezirksvorsteherin der Wiener Inneren Stadt, Ursula Stenzel (V), fasst die Einführung einer City-Maut für ihren Bezirk ins Auge. Sie halte es "nicht für einen Sündenfall", darüber nachzudenken und eine transparente Diskussion mit allen Beteiligten zu führen, erklärte sie am Montag in einer Pressekonferenz.

Die City-Maut war in Wien ein heiß umstrittenes Wahlkampfthema. Bürgermeister Michael Häupl (S) sprach sich "definitiv" dagegen aus, und selbst die Grünen rückten kurz vor dem Urnengang im vergangenen Oktober davon ab. "Die City-Maut wäre derzeit eine unsoziale Maßnahme", meinte damals Klubchefin Maria Vassilakou: "Sie würde nichts bringen als eine Schikane für die Menschen am Stadtrand."

"Keine Schnellschüsse"

ÖVP-Politikerin Stenzel ist anderer Meinung. "Das ist ein Thema, das ich zur Diskussion stelle. Ich möchte, dass Fachleute das Pro und Contra besprechen und Best-Practice-Modelle diskutieren", erklärte sie. Und: "Ich mache nicht Schnellschüsse aus der Hüfte, aber es ist Wert, dass man das Thema überlegt."

Sie verwies auf Beispiele anderer europäischer Städte wie London, Rom, oder Stockholm, wo der Individualverkehr in den Innenstädten erfolgreich eingeschränkt worden sei. Ein Mal mehr erklärte sie, am Rudolfsplatz in der Nacht für Verkehrsberuhigung sorgen zu wollen. Vorstellbar ist für sie auch, in der Innenstadt "Resident Parking" einzuführen, also gesondert gekennzeichnete Parkplätze für Anrainer.

Für das Garagenprojekt am Neuen Markt bereitet Stenzel nun für Mitte Februar eine Befragung der Bürger im näheren Umfeld der potenziellen Baustelle vor. An das Ergebnis werde sie sich jedenfalls halten, versicherte sie, auch wenn es rein rechtlich nicht bindend sei. (APA)