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"Bildnis Wally" von Egon Schiele

Foto: APA/Stiftung Leopold
Wien - Die SPÖ will gemeinsam mit den Grünen, die den Vorschlag jüngst präsentiert haben, einen Antrag einbringen, nach dem das Restitutionsgesetz 1998 künftig auch auf Privatstiftungen ausgeweitet wird, die "unter maßgeblicher Verwendung öffentlicher Mittel" errichtet wurden. Dies würde die Leopold Stiftung betreffen. Nach einem dahin lautenden Bericht in der morgen, Donnerstag, erscheinenden infoillustrierten "News" hält es weiters eine nicht genannte "Prozess-Insiderin" für "ausgeschlossen", dass Egon Schieles "Bildnis Wally" nach Österreich zurückkehren wird.

1998 wurden zwei Bilder von Egon Schiele, "Bildnis Wally" und "Tote Stadt III", aus der Sammlung Leopold unmittelbar nach der großen Ausstellung "Egon Schiele: The Leopold Collection, Vienna" im Museum of Modern Art (MoMa) in New York als "Diebsgut" beschlagnahmt. Während "Tote Stadt III" im Jahr darauf in den Besitz des Leopold Museum zurück ging, blieb "Bildnis Wally" in New York in Verwahrung, es wurde eine strafrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. Die "Prozess-Insiderin" meinte nun in "News", dass das Verfahren Österreich "ein Vermögen" koste und die Verfahrenskosten im Endeffekt vielleicht sogar den Wert des Bildes - rund zehn Mio. Dollar - übersteigen könnten.

Bei einem weiteren Bild aus der Leopold Stiftung, Schieles "Häuser am Meer" aus der Sammlung Jenny Steiner, habe Sammler Rudolf Leopold laut "News" inzwischen der Erbengemeinschaft ein finanzielles Angebot gemacht. Die Israelitische Kultusgemeinde spreche sich hingegen für eine physische Rückstellung des Bildes aus. Ein Gemälde, das 1940 in der selben Auktion wie "Häuser am Meer" versteigert wurde, musste 2001 an die Erbengemeinschaft Jenny Steiner restituiert werden. (APA)