Mikolaj Dowgielewicz ist der offizielle Sprecher von Margot Wallström, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Mitglied der Kommission, zuständig für institutionelle Beziehungen und Kommunikations­strategie.

derStandard.at: Wer weiß eigentlich, was das Weißbuch ist?

Dowgielewicz: Wir haben das Weißbuch ja heute erst vorgestellt und hoffen darauf, dass sich so viele Leute wie möglich an der Diskussion darum beteiligen. Wir sind uns schon bewusst, dass der Begriff "Weißbuch" ein Begriff ist, der nicht in allen Mitgliedsstaaten gebräuchlich ist.

Im Prinzip ist das Weißbuch eine Diskussionsschrift zur Kommunikation, bis Ende Juni soll darüber gesprochen werden. Wir wollen darüber diskutieren, welche Grundsätze für Kommunikation festgelegt werden können, wie wir die Bürger besser über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren können, wie die Zusammenarbeit mit den Medien am besten funktionieren kann, und wie es zwischen allen beteiligten Parteien zu partnerschaftlicher Zusammenarbeit kommen kann.

derStandard.at: Das Weißbuch wird von der Kommission als ein Aufruf zum Handeln gesehen. Jeder - auch der einzelne Bürger - soll dabei mitdiskutieren können. Die dafür vorgesehene Website lädt aber nicht gerade dazu ein.

Dowgielewicz: Im Grunde ist das Ganze noch "work in progress". Ab 1. März wird ein Diskussionsforum online gehen, bei dem sich alle BürgerInnen an Diskussionen zu konkreten Themen beteiligen können. So, wie die Seite jetzt ist, ist sie natürlich noch etwas unübersichtlich, aber wir wollten jetzt schon all jenen eine Gelegenheit zur Reaktionen geben, die das Weißbuch gelesen haben und dazu ihre Meinung kund tun möchten.

derStandard.at: In dem von Ihnen erwähnten Forum soll über eine Europäischen Charta diskutiert werden. Was ist damit gemeint?

Dowgielewicz: Hier soll sich herauskristallisieren, welche Regeln die EU-Kommunikation einhalten soll. Zum Beispiel "Keine Propaganda - aber gute Erklärungen". (mhe)