Neues
Desktop-Entwicklungschef Nat Friedman präsentierte dabei unter anderem einige neue Features, die das Produkt von der Konkurrenz absetzen sollen. So kommt im NLD10 der vor allem von Novell selbst entwickelte 3D-beschleunigte XGL-Grafikserver zum Einsatz, der eine Reihe von Effekten ermöglicht, die bisher unter Linux nicht zu haben waren.
Trickreich
Dazu gehört etwa eine hardwarebeschleunigte Zoom-Funktion, "live" aktualisierte Preview-Bilder der einzelnen Desktops, eine Exposé-Funktionalität oder auch auch die Möglichkeit die einzelnen Oberflächen auf einen Würfel zu "projizieren". Dabei lassen sich sogar laufende Videos über die Kanten verschieben, wie im unten stehenden Screenshot zu erkennen ist. Große Teile des XGL-Codes wurden bereits vor wenigen Wochen veröffentlicht und mittlerweile schon teilweise in den Code des Grafikservers X.org integriert.
Veröffentlichugn
Weitere Tools - wie ein neuer Compositing Manager - sollen in wenigen Tagen auf X Developers Conference in Santa Clara, USA freigegeben werden. Auch das eigene Icon Set-Industrial wird erneuert, dabei lehnt man sich an den Look des Tango-Projekts an.
Anwendungen
Aber auch abseits des "Eye Candys" soll der NLD10 mit aktuellsten Technologien überzeugen, so spielt etwa die Desktop-Suche Beagle eine zentrale Rolle, die Fotomanagementsoftware F-Spot ermöglicht das einfache Management und Taggen der Bilder sowie den Austausch mit Online-Services wie Flickr.
Umbau
Ebenfalls überarbeitet wurde offenbar das Menüs-System, allerdings gibt es dazu noch keine weiteren Informationen. Ob die Umbauten eines Standard-GNOMEs dabei so weit gehen, wie die vor wenigen Wochen ins Netz "entkommenen" Mockups des Novell Linux Desktop-Teams ist insofern noch offen.
Musik
Eine weitere zentrale Applikation ist das iTunes-Pendant Banshee, das unter anderem eine eigene Anbindung für Apples iPod bietet. Für die Software wurde extra eine Lizenz gewählt hat, die es ermöglicht legal MP3s unter Linux abzuspielen. Dabei kommt übrigens nicht die unlängst von Fluendo für Open Source-Projekte erworbene MP3-Lizenz - die aus rechtlichen Gründen ebenfalls nicht mit reiner GPL-Software kompatibel ist - zum Einsatz, viel mehr habe man eine eigene Abmachung getroffen.
Visual Basic
Doch Novell will nicht nur auf "coole" Anwendungen setzen, auch im Hintergrund soll es einige Verbesserungen geben, die vor allem für die Business-KundInnen wichtig sind. So wird derzeit einiges an Entwicklungskraft investiert, um OpenOffice.org 2.0 mit Visual Basic-Makros kompatibel zu machen. Im Rahmen eines Round Table-Gesprächs hatte Volker Smid, Novell Region Manager für den deutschsprachigen Raum, erst unlängst gegenüber dem WebStandard bestätigt, dass man die fehlende VBA-Unterstützung als eines der zentralen Probleme beim Linux-Umstieg im Firmenumfeld identifiziert habe.
Signale